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Spaziergang mit dir

Geschrieben von Ute am 02. April 2021

 “Rohbau” Tuschezeichnung

 

Von anderen befreundeten Christen höre ich oft, dass ein »Gebetsspaziergang« für sie eine besondere Zeit mit Gott bedeutet.

Wenn ich spazieren gehe, gelingt es mir aber nicht so gut, mich beim Gehen aufs Beten zu konzentrieren. Entweder lasse ich mich dabei schnell ablenken, oder ich vergesse einfach, dass ich beten wollte.

An diesem Morgen will ich nur kurz rausgehen, um Sauerstoff zu tanken, und anschließend will ich mir noch Zeit fürs Gebet nehmen.
So gehe ich in den Park und atmete die Märzluft tief ein und aus.

Zwischen den noch kahlen Bäumen habe ich den Blick auf den Rohbau eines Hauses. Die Arbeiten sind bereits am Dach angekommen – wow, wie fleißig seit dem letzten Mal daran weitergebaut worden ist, beeindruckt mich. Und was habe ich in der Zwischenzeit gemacht?

Während ich um das Haus herum gehe, öffnet sich mein innerer Blick, und ich sehe die Vorfreude der Menschen, die bald schon in dieses Haus und in eine der Wohnungen einziehen können. Das fühlt sich nach Zukunft an. Über alle Fragen hinaus. Ich bleibe an diesem Punkt stehen und schließe die Augen. Das ist er, der Moment mit Gott. Transparent und deutlich, es gibt Hoffnung, Neues entsteht. Auch für mich.

Ich öffne die Augen und gehe weiter. Links steht eine Baumgruppe. Tok, tok, ein kleiner Specht sitzt oben und hämmert ins Holz. Um ihn herum in den Ästen zwitschern, hüpfen und fliegen einige Vögel. Die Arbeiten im Frühling sind im vollen Gange, und ich bin so umgeben davon, dass ich fast schwanke.
Und an diesem grauen Montagvormittag hätte ich dich fast übersehen.