Christlicher Blog von Künstlern

Künstlerisch. Über Gott im Alltag.

Was dich hier erwartet:
Ein buntes Team an Kreativen berichtet wöchentlich, wie sie Gott im Auf und Ab des Alltags erleben. Du bist eingeladen, mit auf diese Reise zu gehen.

Für einen Freund

Text und Illustration von Dotti am 27. Juli 2024

Ich habe dieses Bild neulich für einen Freund gemalt, der mit einer schweren Entscheidung zu kämpfen hatte. Sein Leben hatte sich festgefahren, alles fiel ihm schwer und seine Frustration war ihm deutlich anzusehen.
Also malte ich ihm ein weit geöffnetes Fenster und einen Sonnenaufgang. Er hat sich sehr gefreut und bedankt. Hat das Bild das Problem gelöst oder etwas verändert? Vermutlich nicht und deswegen hat er sich auch nicht bedankt. Was ihn berührt hat war, dass es noch jemanden da draußen gab, dem seine Situation nicht egal war, der die Traurigkeit gesehen und darauf reagiert hat. Jemand, der sich Zeit genommen hat, für ihn zu beten und da zu sein.
Mich hat dieses Bild nicht viel gekostet, ich habe bestimmt schon kunstvollere Werke gemalt, aber es ging auch nicht darum, dass mir das Bild gefällt, sondern dem anderen.
Was ich mir für uns alle so sehr wünsche ist, dass wir füreinander da sind. Es muss ja kein Bild sein, oft reicht ein Wort, eine Umarmung, ein Anruf oder ein Gebet. Das kommt anderen belanglos vor, bedeutet aber für den anderen alles. Ich ermutige Dich und mich aufmerksam dafür sein zu sein, wo wir für diese eine Person da sein können. Wer weiß? Vielleicht komme ich auch mal an den Punkt, wo ich diesen Zuspruch brauche und dann bist Du genau zur rechten Zeit am rechten Ort?

Achterbahnfahren und der Glaube

Text und Foto von Danny am 19. Juli 2024

Vor kurzem war ich in einem Freizeitpark. Ich liebe es, mit schnellen Achterbahnen zu fahren und zog einige unerfahrene Mitstreiter mit hinein in dieses zweifelhafte Vergnügen. Dabei forderte ich sie heraus, einmal bei der Fahrt die Hände frei in die Luft zu halten. Die meisten aber zogen es vor, sich zu Sicherheit lieber an den Sitz zu klammern. Das kann ich zwar jedem zugestehen, ließ es mir aber nicht nehmen, meine Mitstreiter einmal darauf hinzuweisen, dass es nicht den geringsten Unterschied für die eigene Sicherheit macht, ob man sich festhält oder nicht. Zugegeben, es hat die Sache nicht besser gemacht, als ich anmerkte, dass im Falle eines defekten Sicherheitsbügels alles Festhalten sowieso nichts mehr nütze. Obwohl es faktisch gesehen stimmt. In manchen Kurven erreichen Achterbahnen mehr G-Kräfte als Weltraumraketen beim Start. Worauf ich aber eigentlich hinauswollte, ist, dass man sich ganz und gar der Achterbahn hingeben kann. Sie hält einen, egal ob man locker die Arme hebt oder sich verkrampft in den Bügel krallt.

Im Leben mit Gott ist es nicht anders. Ohne Gott nützt alle menschliche Anstrengung nichts. Das Leben verlangt viel zu viel von uns, als dass wir uns da alleine halten könnten. Oft denken wir, es sei unvernünftig, einfach loszulassen und darauf zu vertrauen, dass wir schon gehalten werden. In Wahrheit aber ist das das Vernünftigste, was wir im Leben tun können. Denn dann sind unsere Hände frei, um bei den vielen Hochs und Tiefs im Leben Gott zu loben.

„Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.“ 1. Petrus 5, 6-7

Die Übung

Text und Illustration von Ute am 05. Juli 2024

Heute Morgen habe ich zusammen mit meinem Ehemann gebetet: »Danke Jesus, für alles, was du heute für uns vorbereitet hast.« Das ist ein wunderbares Gebet. Es hilft mir dabei die Augen und Ohren zu öffnen und aufmerksam durch den Tag zu gehen.
Dieser Morgen verläuft völlig anders als geplant. Mein Handy macht Probleme und ich versuche mal eben den Fehler zu finden – satte 2 Stunden später suche ich immer noch. Erwarte ich doch für die kommenden Tage wichtige Anrufe, wo nur steckt der Fehler. Die Planung für den Vormittag ist bereits dahin. Der Heilige Geist, die feine Stimme in mir meldet sich. Ich halte inne und schaue auf weg vom Gerät.
»Du weiß nicht wozu das Ganze gut ist?«
»Nein, das weiß ich nicht. Du lässt mich erkennen, das brauche ich auch gar nicht. Ich nehme es als geistliche Übung und vertraue dir. Danke Jesus.«
Psalm 51, 14b NGÜ 2011
Hilf mir, indem du mich bereit machst, dir gerne zu gehorchen.

Ruheorte

Text und Foto von Stephanie am 28. Juni 2024

Die letzte Zeit war ich am Wochenende öfter auf Tour – Wanderungen durch mir unbekannte Gegenden im Taunus. Einfach los mit Karte und Rucksack. Ab und zu brauche ich das!
Es waren eher einsame Gebiete, durch die ich stiefelte. Unterwegs stellte ich fest: Bänke gibt es nicht, dafür Hochstände. Da ich als Kind schon gern mit meinem Vater auf Hochstände geklettert bin, konnte ich nicht widerstehen …
Hochstände erheben ein Stückchen über die Welt. Man sieht mehr, sitzt wie in einer kleinen Festung und hat meist sogar ein Dach über dem Kopf. Herrlich! Ein kleiner Thron inmitten der Natur. Ein wunderbarer Platz zum Denken, Lesen und Schreiben.
Ob es Jesus ähnlich ging? Markus schreibt von ihm: „Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.“ (Markus 1,35)
Abstand zur Welt. Nähe zum Vater.
Jesus brauchte Rückzugsorte. Ich brauche sie. Um Abstand von dieser oft so verrückten Welt zu gewinnen und nicht kaputtzugehen. Um ungestört in Gottes Nähe zu sein und mir wieder neu die Augen für Gott und das Schöne und Gute öffnen zu lassen.
Ich wünsche dir heute solche Inseln. Ruhige Orte, ruhige Zeiten. Momente, in denen du loslassen und Luftholen kannst. Vielleicht auf einem Jägerstand?

© Bunte Auen e.V.