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Augen-Blicke

Text und Foto von Stephanie am 22. November 2024

Ich gehe an ihrer Weide vorbei. Sie steht am Zaun. Ruhig. Achtsam. Neugierig? Welchen Namen sie wohl hat?
In ihrer Mähne, genau neben dem Auge, hängt Heu. Vorsichtig strecke ich meine Hand aus, lasse sie schnuppern. Sie lässt mich an sich heran. Ich darf ihr das Heu aus der Mähne ziehen, darf sie an ihrer Nase streicheln. Wie weich sie ist!
Sie bewegt sich kaum, beobachtet. Genießt sie meine Aufmerksamkeit?
Ich staune über ihr grau-blaues Auge, die zartrosa Haut ringsherum, ihre weißen Wimpern. Wie wunderschön sie ist! Obwohl sie nicht gut geputzt ist. Am liebsten würde ich über den Zaun steigen und sie striegeln.
Wie es Gott wohl mit mir geht, wenn er an meiner Weide steht? Ganz bestimmt hängt mir Heu in der Mähne herum, geputzt bin ich auch nicht gut. Aber mir scheint: Gottes Liebe sieht einfach nur meine Schönheit. Und für das Heu und den Schmutz in meinem Fell hat er Lösungen.
Danke, Gott, dass du mich mit Augen der Liebe betrachtest.