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Hängepartie

Text und Foto von Stephanie am 10. Mai 2024

Sie hängt. Zwischen Himmel und Erde. Mutig, denke ich. Wird der Grashalm unter ihr sie aushalten – oder wird sie eine Etage tiefer plumpsen?

Manchmal hänge ich auch. Stecke mitten im Risiko zwischen Loslassen und neuem Grund unter den Füßen. Weiß nicht, wie es weitergeht. Hoffe und befürchte. Ohne Kontrolle.

Ich habe gern festen Boden unter den Füßen, will sehen, wohin ich trete. Sieht die Schnecke es? Schätzt sie ihre Situation richtig ein? Oder wird sie fallen?

In Matthäus 10 sagt Jesus: „Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.“ (Vers 29–31)

Kein Spatz, kein Haar, keine Schnecke – kein Mensch – fällt zur Erde, ohne dass Gott es bemerkt.

Gott weiß, wo ich gerade hänge. Er weiß, worum ich mich sorge, wo ich mich mühsam vortaste, wo ich suche, wo ich hoffe und wo ich zittere.

Gerade denke ich: Ja, er weiß es – und er hat unter mir das Netz seiner Liebe ausgespannt. Vielleicht falle ich. Das kann sein! Doch ich falle nicht ins Bodenlose. Ich falle in das Netz seiner Liebe.

Danke, Gott.