Sommerzeit
Text und Bild von Dotti am 23. Juni 2023
Sommerzeit, Urlaubszeit. Ich sitze in der Küche meines Feriendomizils am Laptop und schreibe den neuen Blogeintrag. Es tut gut, mal die Arbeit ruhen zu lassen, frei zu nehmen, ein paar Wochen das Land zu verlassen und mir Zeit für mich zu nehmen, auch wenn ich mein Leben, so wie es ist, liebe und mit meinem Alltag ganz einverstanden bin.
„Ruhen“- das ist etwas, was mir schwerfällt. Denn auch, wenn ich nicht arbeite, versuche ich doch produktiv zu sein und am Ende des Tages etwas vorzuweisen. Haushalt, kochen, schreiben, putzen, malen, sich mit Freunden treffen, shoppen… die Freizeit wird gefüllt und bis auf die letzte Sekunde ausgenutzt. Auch Freizeitgestaltung kann zum „Termin“ werden und hat mit „Ruhen“ nicht mehr viel zu tun.
„ Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk und ruhte von seiner Arbeit aus. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig, weil es der Tag war, an dem er sich von seiner Schöpfungsarbeit ausruhte“, lesen wir im zweiten Kapitel des ersten Buches Moses, ganz am Anfang der Bibel. Gott, an den ich glaube und nach dem ich mich orientiere, hat es vorgemacht. Er hat tatsächlich nach Erschaffung der Welt eine Pause eingelegt, sich an seiner Schöpfung erfreut und es „gut“ sein lassen. Wenn ich darüber nachdenke, frage ich mich warum ich dann meine, dass wenn der Schöpfergott Pausen einlegt, ich ununterbrochen aktiv sein müsste? Auszuruhen ist lebensnotwendig und wichtig, sich hinzusetzen – oder zulegen, sich innerlich zu leeren und Luft zu holen für das kommende. Sich mal Zeit zu nehmen, Gott oder seinen Mitmenschen ohne lange Listen in der Hand oder Aufgaben im Kopf zu begegnen, sich zu reflektieren, abzuschließen und zu „sein“. „Rumhängen“ nannte man das früher in meiner Jugendzeit. So „hänge“ ich momentan im Urlaub „rum“, lerne und genieße wieder das Nichtstun. „Alles hat seine Zeit“ – auch die Pausen und das ist gut so.