Vater unser

Song und Text von Birgit am 30. Juni 2023

Mein Mann erzählte mir heute Morgen von einem Vortrag über die sognannte „Vaterwunde.“ Dort ging es um vier Dinge, die Kindern fehlen, wenn sie ohne Vater aufwachsen:

Protection (Schutz), provision (Versorgung), presence (Präsenz, Gegenwart) und praise (Lob und Wertschätzung). Fehlen diese Dinge, leiden Kinder in ihrem Leben unter dieser „Vaterwunde“ und geraten viel leichter auf Abwege und in soziale Schwierigkeiten.

Jesus hat seinen Jüngern und uns Gott als unseren himmlischen Vater vorgestellt, der uns mit all diesen lebenswichtigen Dingen versorgen möchte. Als er von seinen Jüngern, seinen engsten Freunden, gefragt wurde, ob er sie lehren könne zu beten, gab er ihnen das Gebet, das mit der Anrede „Unser Vater“ beginnt (nachzulesen in der Bibel im Matthäusevangelium, Kapitel 6, ab dem Vers 9). Er gebraucht das aramäische Wort „Abba“ für Vater, was viele Bedeutungen hat: zunächst drückt es die enge persönliche Beziehung zu Gott aus, eine liebevolle vertrauensvolle Beziehung, wie sie in einer gesunden Familie erlebt wird, wo der Vater präsent ist.

„Abba“ bedeutet aber auch: Identitätsgeber und Vater eines Hauses, was die Fürsorge für alle Familienangehörigen miteinschließt. Der Vater versorgt, beschützt, gibt Heimat, schenkt Liebe, Freundlichkeit und Warmherzigkeit.

Für mich ist es gerade wieder so ein Aha-Erlebnis, zu erkennen, dass unser himmlischer Vater im Himmel diese vier lebensspendenden Eigenschaften eines Vaters lebt, bei denen Kinder gesund heranwachsen. Und mehr noch: er heilt die Wunden, die aus der „Vaterwunden“ hier auf der Erde entstanden sind. So erlebe ich es, seitdem ich Gott als meinem himmlischen Papa mein Leben anvertraut habe.

In diesem Vertrauen dürfen wir uns mit allen Bitten des Vaterunsers an unseren himmlischen Papa wenden.

© Bunte Auen e.V.