Wie ein Baum im Herbst
Geschrieben und gesprochen von Danny am 12. November 2021
Wie ein Baum im Herbst
Ich sehe Bilder aus alten Tagen
Gleich Bäumen im Herbst sind ihre Farben
Und ich will mich freuen, doch Wehmut kehrt ein
Wie ein kalter Wind ohne Sonnenschein
Wie jung ich war, was ich alles konnte!
Wie gut ich aussah, was ich mir erlaubte!
Verblasst ist die Erinnerung wie die Farben der Bilder
Voll Sehnsucht will ich sie halten wie Blätter der Wälder
Was war ich geschickt und oft so sorglos!
Wie schlank ich war! Wo ist die Zeit bloß?
“Wer bin ich?”, frag ich irritiert
Wenn all das mich jetzt nicht mehr ziert
Wie ein vom Wind verwehter Traum
Als blätterloser, kahler Baum
Was hat’ ich Kraft, war schnell bereit!
Was hab’ ich geschafft in kurzer Zeit!
Wenn soviel schon verloren, was wird zum Schluss bleiben?
Was darf ich noch hoffen, das wächst aus den Zweigen?
Wie junge ich war, naiv und rastlos!
Wenig verwurzelt, schwankend und haltlos!
Weit ist der Schatten, den ich heute werfe
Tief reichen die Wurzeln ins Reich der Erde
Die Blätter, die mich nicht mehr zieren
Bieten den kleinen Schutz vorm Erfrieren
Was hat’ ich einst Mut, was bin ich heut’ weise!
Was war ich mal laut, was bin ich heut’ leise!
Mein Körper wird morsch, die Seele doch bleibt
Sie wird ewig leben, ist schon jetzt ohne Zeit
Sie war einmal fünf und wird einmal fünfzig
Versteht die Gefühle und fühlt so verständig
Denn wer ich bin, Gott, das weißt du
Du hältst mein Leben immerzu
Du bist meiner Wurzeln Stärke
Ja, wunderbar sind deine Werke!
HERR, du hast mich erforscht und erkannt. Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl. Psalm 139,1+14