
Künstlerisch. Über Gott im Alltag.
Was dich hier erwartet:
Ein buntes Team an Kreativen berichtet wöchentlich, wie sie Gott im Auf und Ab des Alltags erleben. Du bist eingeladen, mit auf diese Reise zu gehen.
Warten auf?!
Text und Illustration von Dotti am 16. Mai 2025
Im November habe ich angefangen, meine Habseligkeiten zu packen und bin 2 Monate später in eine 200 km weit entfernten Stadt gezogen. Seit diesem Zeitpunkt habe ich nicht mehr gemalt, 6 Monate – das ist die längste Pause, die ich mir je vom Malen genommen habe. Momentan stehen die Kisten mit den Malsachen in einer Ecke meiner provisorischen Zwischenstation, im Juli ziehe ich dann endgültig um. Ob ich bis dahin noch mal malen werde, weiß ich nicht, es passieren einfach zu viel neue Dinge, die meine Aufmerksamkeit erfordern, jeden Tag lerne ich mehr dazu, das erschöpft mich und so kann ich nicht kreativ sein.
Warum erzähle ich das?
Ich glaube, dass es für alles eine Zeit gibt, wie der weise König Salomo im Buch Prediger Kapitel 3 geschrieben hat. Natürlich vermisse ich das Malen, ich hätte gerne wieder Zeit und Kraft dafür, aber ich weiß, wenn diese Phase vorbei ist, wird alles wieder da sein. Gott ist immer noch der Schöpfer aller Dinge und er hat noch mehr als genug Kreativität für mich, zu seiner Zeit, nicht zu meiner. Vielleicht hast du auch ab und an das Gefühl, auf der Stelle zu treten, nicht weiter zu kommen und ich weiß, dass das frustrierend sein kann, aber lass dich dadurch nicht verunsichern. Der Moment wird kommen und du wirst ihn nicht verpassen. Davon bin ich überzeugt und das ermutigt mich, abzuwarten und mich auf das Neue zu freuen.
So fern und so nah
Gedicht und Foto von Danny am 09. Mai 2025
Es hallt zu mir, aus fernem Land
Doch ändert das Echo sich nicht
Sehe nur Schatten an der Wand
Doch heißt das, es gibt auch Licht
Verliere mein Gefühl für Raum und für Zeit
Und doch schlägt die Uhr immer gleich
Verliere den Weg und dreh mich im Kreis
Doch ein Kompass, der zeigt immer gleich
Ich treib im Meer und suche Halt
Dabei trägt das Wasser mich doch
Langsam wird es sicherlich kalt
Doch ist mir warm immer noch
Zu eng ist der Raum, zu kurz ist die Zeit
Und doch bleibt das Maß immer gleich
Ich hab‘ kein Gespür mehr für meinen Weg
Und doch bleibt der Pfad immer gleich
Der Herr, mein Hirte ist mir nah
Ich habe stets mehr als genug
Im dunklen Tal ist er für mich da
Weil er alle Last für mich trug
Vergesse den Raum, vergesse die Zeit
Sein Wort bleibt immer gleich
Er selbst ist der Weg, der zum Leben führt
Er war, er ist und er bleibt.
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Psalm 23,1
Im Verborgenen
Text und Papiercollage von Ute am 25. April 2025
Die Jobbeschreibung passte optimal mit meinen Vorstellungen überein. Die Einladung zum Hospitieren stimmte mich zuversichtlich. Der Probearbeitstag startete. Bereits nach kurzer Zeit war ich irritiert. Hatte ich die Stellenausschreibung falsch verstanden oder war diese missverständlich formuliert worden? Die Realität passte jedenfalls nicht mit meiner Erwartung zusammen.
In den folgenden Stunden gab ich mir große Mühe, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Doch Stunde um Stunde wurde es mir klarer – für diese Aufgabe bin ich nicht die Richtige.
Ich betete die ganze Zeit im Stillen und bat Jesus mir zu helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Am Abend verabschiedete ich mich von der Leiterin und hatte großen Frieden im Herzen, als ich ihr mitteilte, dass ich meine Bewerbung zurückziehe.
Unser Herr, von dem aller Friede kommt, schenke euch zu jeder Zeit seinen Frieden, was auch immer geschieht. Er sei mit euch allen! 2. Thessalonicher 3,16
Schlüssel zum Leben
Text und Foto von Stephanie am 18. April 2025
In den letzten Tagen waren mein Mann und ich im Allgäu. Dort zwischen 800 und 900 Metern Höhe ist der Frühling später als bei uns im Taunus. So hatte ich dieses Jahr zweimal Frühling.
Eine Blume, an der wir beim Wandern immer wieder vorbeikamen, war die Schlüsselblume. Ein kleines, in die Höhe wachsendes Blümchen, dessen Blüten sich wie im Schlüsselbund anordnen und die herrlich hellgelb leuchten und den Winter damit endgültig verscheuchen.
Immer wieder habe ich über diese kleine Blume mit den primelartigen Blättern gestaunt. Wie schön und anmutig sie aussieht! Wie aufrecht sie steht, auch wenn es rings um sie her noch gar nicht wie Frühling aussah.
Die Schlüsselblumen haben mich als Zeichen des Frühlings und des Lebens an Ostern erinnert. Jesus ist gestorben. Winter. Dunkel. Hoffnungslosigkeit. Keine Schlüsselblume in Sicht. Aber dann ist Jesus auferstanden. Der Frühling ist da, das Leben, die Hoffnung. Die Schlüsselblume.
Jesus als Schlüssel zum Leben. Zum Aufatmen. Zum Hoffen. Das feiere ich zu Ostern.
Dir frohe, hoffnungsvolle und gesegnete Ostertage!