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Autor: Danny

Wenn Nebel aufzieht

Wenn Nebel aufzieht

Gedicht und Foto von Danny am 24. Dezember 2021

Ich laufe durch Nebel, die Sicht ist versperrt
Kalt ist die Luft, doch mach’ ich nicht kehrt
Ich kenne mein Ziel! Hab’ die Richtung gesehen
Ich trotze der Angst und werd’ weitergehen

Seh’ andere kommen und höre sie sagen:
Es hat keinen Sinn sich weiter zu plagen
Man kann nur finden, was man auch sieht
Wird Zeit, dass man mit der Masse zieht

Doch ich halt’ den Kurs, geh’ immer weiter
Mein Weg wird schmaler, die Abgründe breiter
Ich geh’ nicht im Schauen, sondern im Glauben
Folge dem Herzen, nicht meinen Augen

Der Weg zieht sich. Der Nebel wird dichter.
Vermisse die Wärme, vermisse die Lichter!
Und nun nagen Zweifel und ich bin verwirrt
Beißend der Wind! Habe ich mich geirrt?

So wie die Sonne, ist mein Ziel mir verborgen
Muss beidem vertrauen, anstatt mich zu sorgen
Wer nur glaubt, wenn er die Sonne auch sieht
Kommt niemals weiter, wenn Nebel aufzieht

„Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“ (2 Korinther 5,7)
„Doch wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet werden.“ (Matthäus 24,13)

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Wie ein Baum im Herbst

Wie ein Baum im Herbst

Geschrieben und gesprochen von Danny am 12. November 2021

Wie ein Baum im Herbst
Ich sehe Bilder aus alten Tagen
Gleich Bäumen im Herbst sind ihre Farben
Und ich will mich freuen, doch Wehmut kehrt ein
Wie ein kalter Wind ohne Sonnenschein

Wie jung ich war, was ich alles konnte!
Wie gut ich aussah, was ich mir erlaubte!

Verblasst ist die Erinnerung wie die Farben der Bilder
Voll Sehnsucht will ich sie halten wie Blätter der Wälder

Was war ich geschickt und oft so sorglos!
Wie schlank ich war! Wo ist die Zeit bloß?

“Wer bin ich?”, frag ich irritiert
Wenn all das mich jetzt nicht mehr ziert
Wie ein vom Wind verwehter Traum
Als blätterloser, kahler Baum

Was hat’ ich Kraft, war schnell bereit!
Was hab’ ich geschafft in kurzer Zeit!

Wenn soviel schon verloren, was wird zum Schluss bleiben?
Was darf ich noch hoffen, das wächst aus den Zweigen?

Wie junge ich war, naiv und rastlos!
Wenig verwurzelt, schwankend und haltlos!

Weit ist der Schatten, den ich heute werfe
Tief reichen die Wurzeln ins Reich der Erde
Die Blätter, die mich nicht mehr zieren
Bieten den kleinen Schutz vorm Erfrieren

Was hat’ ich einst Mut, was bin ich heut’ weise!
Was war ich mal laut, was bin ich heut’ leise!

Mein Körper wird morsch, die Seele doch bleibt
Sie wird ewig leben, ist schon jetzt ohne Zeit

Sie war einmal fünf und wird einmal fünfzig
Versteht die Gefühle und fühlt so verständig

Denn wer ich bin, Gott, das weißt du
Du hältst mein Leben immerzu
Du bist meiner Wurzeln Stärke
Ja, wunderbar sind deine Werke!

HERR, du hast mich erforscht und erkannt. Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl. Psalm 139,1+14

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Eine dreifache Schnur

Eine dreifache Schnur

Geschrieben von Danny am 17. September 2021

Eine dreifache Schnur

Einer verliert seine Schritte

Zwei können sicher gehen

Ist Gott in ihrer Mitte

Bleibt das Band bestehen

Einen ängstigt das Morgen

Zwei tragen einander die Last

Und werfen auf Gott ihre Sorgen

Der gibt ihren Seelen Rast

Der Eine ist gründlich, besonnen

Der Zweite ist stürmisch, geschwind

Haben zusammen gewonnen

Wenn Gott sie zur Einheit bringt

Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei. Prediger 4,12

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Nur wer loslässt, wird gehalten

Nur wer loslässt, wird gehalten

Geschrieben von Danny am 30. Juli 2021

Nur wer loslässt, wird gehalten

Die Wolken zogen sich nach der langen Schwüle plötzlich zu und die Luft wurde drückend. Die drei Freunde überlegten schon, ob es eine gute Idee war, jetzt noch klettern zu gehen. Aber nun waren sie einmal die Stufen zu der ersten Plattform hoch gegangen und hatten sich Gurte und Helme angelegt. In der Sicherheitseinweisung wurde mehrfach betont, wie sicher sie sein würden. Aber das hörten sie kaum. Vor ihren Augen lag die Kante der ersten Plattform, hinter welcher es tief nach unten ging. Zu der nächsten Plattform führten nur ein paar wackelige Balken an Seilen, zwischen denen man sich lang hangeln musste. Und dahinter konnte man Kletterelemente erahnen, die noch schwankender und schwieriger waren. Würde die Kraft dafür reichen? Würden sie plötzlich Höhenangst kriegen und vor allen, die zusahen, dumm dastehen?

Da wurde es dunkler und die Wolken türmten sich über dem Kletterpark auf. Der eine fragte den Mitarbeiter des Kletterparks, ob sie bei drohendem Regen abbrechen müssten. Bald hoffte er, der Mitarbeiter würde ihnen die Wahl abnehmen, ob sie auf das wackelige Gerüst steigen sollten. Doch der Mann blieb sehr entspannt. Sie könnten auch getrost bei Regen klettern, müssten aber besser jetzt los, wenn sie es noch trocken schaffen wollten. Die Frage hatte somit das Gegenteil bewirkt. Alle drei kamen dem Kletterelement immer näher, während keiner zugeben wollte, dass er lieber umkehren würde. Mit dem Blick in die Tiefe kam unweigerlich die Vorstellung in einem auf, wie sie ausrutschten und fielen. Da fasste sich der Erste in der Reihe ein Herz und sagte laut, er schaffe das nicht. Die Augen der anderen verrieten ihm, dass sie dasselbe dachten. Aber eigentlich war ihnen das unangenehm. Da rief der Mitarbeiter ihnen von hinten zu:

„Tiefer als das Seil könnt ihr nicht fallen.“

Eigentlich war das jedem klar. Es war logisch, dass ihnen hier oben in Wirklichkeit nichts passieren konnte. Aber der Abgrund und die Vorstellung von einem Sturz hatten ihnen etwas anderes gesagt. Sie betrachteten alle noch einmal das dünne Drahtseil, das über ihnen lang lief. An dem Drahtseil hing ein Karabinerhaken, der sie über ein Seil mit ihrem Klettergurt verband. Und der saß fest und sicher. Sie machten sich erneut bewusst, dass es gar nicht darauf ankam, wie gut sie sich festhalten konnten. Im Zweifel würde das ja der Gurt übernehmen. Sie konnten sich eigentlich völlig frei auf den Elementen bewegen. Sie mussten nur ihrem Gurt vertrauen.

Da fielen die ersten Tropfen auf sie nieder und Wind kam auf. Beides war erfrischend und herausfordernd zugleich. Aber in ihnen war etwas geweckt. Die Furcht war aus ihren Augen gewichen. An ihre Stelle war ein neues Gefühl getreten, das sie nicht gleich einordnen konnten. Da hörten sie die Stimme des Mitarbeiters abermals:

„Wollt ihr zurück? Noch könnt ihr.“

Aber sie wollten nicht zurück. Sie wollten sich nicht fürchten. Sie wollten vertrauen. Der erste überwand das Kletterelement schließlich, wobei er sich fest an sein Sicherungsseil klammerte. Als der zweite sah, wie gut das ging, kletterte auch er hinüber, hielt sich dabei jedoch kaum fest. Der dritte aber wollte freihändig gehen, und auch das gelang.

Der Regen prasselte wie im Regenwald, doch anstatt sich in die Knie zwingen zu lassen, fühlten sie sich wie Abenteurer auf einer Expedition. In der Mitte der Strecke aber bekam der erste der drei Freunde Angst. Von hier war es nun genauso weit nach vorne wie zurück. Was, wenn die Kraft für keinen der beiden Wege mehr reichen würde? In seiner Vorstellung sah er sich bereits irgendwo in den Seilen hängen, unfähig einen Fuß vor den andere zu setzen. Die anderen sahen ihm seinen Unmut an und klopften ihm auf die Schulter. Krampfhaft klammerte er sich wieder an das Sicherungsseil. Dadurch hatte er aber keine Hand so richtig für das Kletterelement frei. Wackelig trat er einen Schritt vor, verlor das Gleichgewicht und fiel.

Er erwartete einen harten Aufprall, kniff die Augen zusammen und war dann überrascht, als er mit plötzlichem Ruck zum Stehen kam. Erstaunt öffnete er seine Augen. Der Mitarbeiter hatte Recht gehabt. Seil und Gurt hatten gehalten.

So nah an der Plattform, zogen die Freunde ihn mühelos wieder hinauf. Seine Tour musste hier nicht enden. Er war nicht kraftlos geworden, noch hing er in den Seilen. Ein Fehltritt war kein Problem. Nur die Angst davor stand ihm im Weg. Jetzt dachte er nicht mehr daran. Denn er wusste, er war sicher. Und im Notfall konnte er sich auf seine Freunde verlassen. Das letzte Element überquerte auch er freihändig.

„Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ (Jesaja 41,13)

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