Monat: Dezember 2021

Auf seinen Schultern

Auf seinen Schultern

Text und Bild von Dotti am 31. Dezember 2021

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich kann auf weite Teile des letzten Jahres durchaus verzichten. Zu lang, zu mühsam, zu eingschränkt, zu isoliert… auch wenn es viele, viele schöne Momente gab, die ich nicht missen möchte.

Was kommt jetzt? Schauen wir bang und müde auf das kommende Jahr oder stimmen wir leise mit Dietrich Bonhoeffer ein, der in der dunkelsten Stunde seines Lebens voller Hoffnung schrieb:

„Von guten Mächten wunderbar geborgen

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist mit uns am Abend und Morgen

und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“

Ich hab mich für die Hoffnung entschieden, weil ich weiß, dass Gott meine Lasten auf seine Schultern lädt und voraus geht. Ich halte mich an ihm fest und gehe einfach mit.

Ich wünsche uns allen ein frohes und gesegnetes Jahr 2022. Voller Hoffnung und Vorfreude.

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Wenn Nebel aufzieht

Wenn Nebel aufzieht

Gedicht und Foto von Danny am 24. Dezember 2021

Ich laufe durch Nebel, die Sicht ist versperrt
Kalt ist die Luft, doch mach’ ich nicht kehrt
Ich kenne mein Ziel! Hab’ die Richtung gesehen
Ich trotze der Angst und werd’ weitergehen

Seh’ andere kommen und höre sie sagen:
Es hat keinen Sinn sich weiter zu plagen
Man kann nur finden, was man auch sieht
Wird Zeit, dass man mit der Masse zieht

Doch ich halt’ den Kurs, geh’ immer weiter
Mein Weg wird schmaler, die Abgründe breiter
Ich geh’ nicht im Schauen, sondern im Glauben
Folge dem Herzen, nicht meinen Augen

Der Weg zieht sich. Der Nebel wird dichter.
Vermisse die Wärme, vermisse die Lichter!
Und nun nagen Zweifel und ich bin verwirrt
Beißend der Wind! Habe ich mich geirrt?

So wie die Sonne, ist mein Ziel mir verborgen
Muss beidem vertrauen, anstatt mich zu sorgen
Wer nur glaubt, wenn er die Sonne auch sieht
Kommt niemals weiter, wenn Nebel aufzieht

„Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“ (2 Korinther 5,7)
„Doch wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet werden.“ (Matthäus 24,13)

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Liebe im Glas

Liebe im Glas

Beitrag und Bild von Birthe am 17. Dezember 2021

Im zweiten der zehn Gebote, weist Gott uns darauf hin, dass wir unseren Nächsten wie uns Selbst lieben sollen.

Stellen wir uns mal vor all unsere Liebe wäre in einem Glas gesammelt. Mein Liebesglas war ziemlich oft leer. Und warum? Weil ich mich bei dem Gebot viel zu oft nur darauf konzentriert habe meine Nächsten mit Liebe zu überschütten, anstatt auf mich aufzupassen und zu schauen, dass mein Liebesglas gefüllt ist.

Mein älterer Sohn ist da ganz anders. Sein Glas für Liebe ist meist randvoll und er checkt in jeder Lage den Füllstand, um sicherzustellen, dass bei der Ausschüttung von Nächstenliebe am Ende auch noch genug für ihn Selbst drin ist.

So war es auch gestern. Mein Sohn vermutete, dass ich traurig sei, was ich dann bejahte. Er war gerade mit puzzeln beschäftigt und bat mir an mich zu trösten, sobald er damit fertig sei.

Er kam dann auch im Anschluss auf mich zu, führte mich ins Wohnzimmer, platzierte mich auf der Couch und versicherte mir, mich jetzt zu trösten. Als er sich dann neben mich setzte, gestand er mir seufzend: „Mama, ich kann dich jetzt trösten, aber das ist mir zu anstrengend.“

Ja, sein Liebes-Glas war zu leer und ich musste lachen. Danach nahm ich ihn in den Arm und versicherte ihm, dass es ok sei auch mal Nein zu sagen. Er hatte auf sich achtgegeben.

Mir war es an dem Tag gar nicht so wichtig, dass mein Sohn mich tröstet. Woran er mich in diesem Moment aber erinnert hat, ist, dass ich und auch du immer wieder prüfen sollten, wie viel Liebe wir im Glas haben. Und wenn es zu wenig ist, dann sollten wir uns auf die Suche nach Liebe machen. Entweder bei anderen, bei dir Selbst oder bei unserem liebenden Vater, denn sein Glas mit Liebe ist niemals leer und er liebt es unser Glas mit Liebe zu bestücken.

Wie viel Liebe ist grad in deinem Glas? Wie und wo füllst du es am häufigsten auf?

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Haarig

Haarig

Text und Bild von Ute am 10. Dezember 2021

»Und deine Haare sind nicht gefärbt«, werde ich bei Kaffee und Kuchen auf einer Geburtstagsfeier von einigen Frauen befragt.

»Nein, meine Haare sind nicht gefärbt« antworte ich und fühle, dass mir diese Frauen nicht glauben wollen. Und jedes weitere Wort von mir scheint das Ganze nur unglaubwürdiger zu machen. Später muss ich mir eingestehen, diese kurze Sequenz in der ansonsten netten Gesprächsrunde hat mich verletzt. Nicht allein, weil meine Haare tatsächlich ungefärbt sind, sondern verletzt hat mich am meisten, dass mir unterstellt wurde, dass ich ihnen eine Lüge aufgetischt habe.

Wie soll ich mit so einer Verletzung umgehen, frage ich mich und bete. Da erinnere ich mich daran, dass Jesus sieht, was in meinem Herzen vor sich geht. Jetzt weiß ich mich tief verstanden und durch den neuen Frieden von Gott heilt auch die innere Verletzung.

Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Psalm 139:23

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