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Autor: Dotti

Du zeigst mir den Weg

Du zeigst mir den Weg

Text und Illustration von Dotti am 20. Dezember 2024

Mit 51 Jahren noch einmal neu anzufangen, ist das eine gute Idee? Einige meiner Freunde haben sich das bestimmt gedacht, andere auch ausgesprochen, als ich von meinen Plänen erzählte, meine Heimat zu verlassen, um woanders eine neue Arbeit anzunehmen. Es fühlte sich bei der Entscheidung absolut richtig an und natürlich hatte ich mit meinen engsten Leuten lange drüber gesprochen. Es wird nicht nur ein anderer „Job“, es ist eine Berufung.
Wenn ich mich jetzt, 2 Wochen vor dem Abschied, in meiner chaotischen Wohnung umschaue, frage ich mich dann schon: „Hast du dir das gut überlegt?“ Die Antwort ist immer gleich: ich weiß, dass Gott diesen Weg von langer Hand vorbereitet hat und so gehe ich ihn treu weiter, auch wenn es manchmal nebelig ist oder Hindernisse im Weg liegen. Ohne Gott hätte ich das nie gemacht, ihm vertrau ich und ihm folge ich nach.
Den nächsten Blog schreibe ich dann schon in der neuen Wohnung, an einem mir noch fremdem Ort und ich bin selbst gespannt, was ich zu berichten habe.

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Gebrochene Herzen

Gebrochene Herzen

Text und Illustration von Dotti am 01. November 2024

Letzte Woche kam einer meiner Lieblingskunden ins Geschäft und erzählte, dass bei ihm bösartiger Magenkrebs diagnostiziert wurde. Viel Hoffnung haben ihm seine Ärzte nicht gemacht und er meinte dann lakonisch: „Ich hoffe, dass ich euch noch ein gutes neues Jahr wünschen kann.“ Bei diesem Satz hat mein Herz einen kleinen Knacks gemacht und mir stand den ganzen Tag das Wasser in den Augen. An sich sollte ich solche Nachrichten gewohnt sein, da ich in einer Apotheke arbeite, aber manches Schicksal nehme ich mir doch mehr zu Herzen. Ich saß dann abends weinend zuhause, ich mag diesen Kunden wirklich gern. Wie es meine Art ist, nahm ich dann diesen Kummer und die Wut auf Krankheiten, die schlimmen Dinge, die in dieser Welt passieren, mein trauerndes Herz und all diese Tränen und legte sie Jesus hin, denn ich wusste nicht, wo ich sonst damit hinsollte. Auch dieses Mal wischte Gott mir die Tränen aus meinem Gesicht und schenkte mir Hoffnung. Diese Hoffnung ist es, die mich aufstehen und weiter machen lässt. Ich weiß, dass er nicht immer heilen und meine Wünsche erfüllen kann, aber ich bin mir sicher, dass er diesen Schmerz ebenso spürt. Sein Licht scheint durch die Brüche in meinem Herzen und ich kann dann für andere Licht und Hoffnung sein.

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Leicht wie eine Feder

Leicht wie eine Feder

Text und Illustration von Dotti am 13. September 2024

Ich neige dazu, vieles zu bedenken und schwer zu nehmen. Das ist bei hochsensiblen Menschen manchmal so, dass sie Situationen oder Reaktionen endlos „zerkauen“ und immer wieder durchmachen, wo andere einfach sagen „Tjoa, ist halt passiert, Schwamm drüber!“. Ich bin kein guter „Schwamm drüber- Mensch“, vieles bleibt in meinem Kopf haften und macht mich unruhig.
Neulich habe ich für eine Freundin, die es eine Zeit lang nicht leicht hatte, diese Feder gemalt, um sie zu ermutigen, dass jede schwere Zeit endlich ist und Krisen meistens irgendwann vorbei gehen.
Ich habe mir dann selbst diese Feder zu Herzen genommen und gesagt „Dotti, nimm nicht alles so furchtbar schwer, mach ein kleines Gebet draus, puste drauf und lass es fliegen.“. Das übe ich jetzt. Ich stelle mir die Situation, die geschehen ist und die ich nicht mehr ändern kann wie eine Feder in meiner Hand vor, puste kurz drauf und lasse sie fliegen. Für mich als visuellen Menschen funktioniert das recht gut inzwischen. Natürlich klappt das nicht bei Problemen oder Schwierigkeiten, in denen ich gerade drinstecke, es wäre schön, alles „wegpusten“ zu können. Aber bei vergangenen unangenehmen Situationen, die eigentlich abgeschlossen sind, ist das für mich eine Unterstützung.
Vielleicht ist das ein Gedanke, der euch zukünftig auch helfen kann, etwas besser loszulassen.

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Für einen Freund

Für einen Freund

Text und Illustration von Dotti am 27. Juli 2024

Ich habe dieses Bild neulich für einen Freund gemalt, der mit einer schweren Entscheidung zu kämpfen hatte. Sein Leben hatte sich festgefahren, alles fiel ihm schwer und seine Frustration war ihm deutlich anzusehen.
Also malte ich ihm ein weit geöffnetes Fenster und einen Sonnenaufgang. Er hat sich sehr gefreut und bedankt. Hat das Bild das Problem gelöst oder etwas verändert? Vermutlich nicht und deswegen hat er sich auch nicht bedankt. Was ihn berührt hat war, dass es noch jemanden da draußen gab, dem seine Situation nicht egal war, der die Traurigkeit gesehen und darauf reagiert hat. Jemand, der sich Zeit genommen hat, für ihn zu beten und da zu sein.
Mich hat dieses Bild nicht viel gekostet, ich habe bestimmt schon kunstvollere Werke gemalt, aber es ging auch nicht darum, dass mir das Bild gefällt, sondern dem anderen.
Was ich mir für uns alle so sehr wünsche ist, dass wir füreinander da sind. Es muss ja kein Bild sein, oft reicht ein Wort, eine Umarmung, ein Anruf oder ein Gebet. Das kommt anderen belanglos vor, bedeutet aber für den anderen alles. Ich ermutige Dich und mich aufmerksam dafür sein zu sein, wo wir für diese eine Person da sein können. Wer weiß? Vielleicht komme ich auch mal an den Punkt, wo ich diesen Zuspruch brauche und dann bist Du genau zur rechten Zeit am rechten Ort?

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