Autor: Dotti

Freue dich Welt

Freue dich Welt

Text und Bild von Dotti am 24. November 2023

Wie jedes Jahr kurz vor der Adventszeit, wenn ich vor meinen Karten sitze, Geschenke aussuche und die Christmas Playlist für unterwegs zusammenstelle, frage ich mich, wo wir falsch abgebogen sind, dass wir Weihnachten zu so einem Monstrum haben verkommen lassen, wo der Konsum das Größte ist, was gefeiert wird. Nun kann man ja schön fromm meckern, wenn man selbst gern schenkt, aber darum geht es mir eigentlich nicht. Mir geht es darum, in all dem Weihnachtstrubel nicht zu vergessen, warum ich dieses Fest feiere: weil sich der große König Jesus ganz klein gemacht hat, damit ich ihm über 2000 Jahren begegnen und lieben lernen durfte. Und da macht mein Herz während Glühwein trinken und Stollen verputzen einen kleinen Hüpfer.

Und wie jedes Jahr vorm ersten Advent erinnere ich mich, dass es nicht um das Drumherum geht, sondern darum, dass wir miteinander feiern, dass wir uns gemeinsam an diesen besonderen Tag erinnern. Da dürfen wir auch vor lauter Freude den Baum schmücken und all das mitnehmen was dazu gehört, so lange wir nicht vergessen, Jesus danke zu sagen und uns über ihn zu freuen.

„Freue dich Welt“ – also ich freu mich. Und ihr?

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit Euch allen.

„Aber der Engel sagte zu ihnen: “Fürchtet euch nicht! Hört doch! Ich bringe euch gute Nachricht von einer großen Freude für das ganze Volk. Denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden. Es ist Christus, der Herr.“ (Lukas 2, 10&11)

Ps.: Das Handlettering ist von meiner Schwester Irene

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Kreieren, nicht konsumieren

Kreieren, nicht konsumieren

Text und Bild von Dotti am 06. Oktober 2023

Neulich lag ich einige Tage mit einem Infekt flach. Bis zur Couch schaffte ich es morgens meist gerade so und da blieb ich dann auch, immer mit der Hand an der Fernbedienung, Knöpfe drücken war das Einzige, zu dem ich mich fähig fühlte.

Als es mit mir dann wieder bergauf ging, stellte ich fest, dass ich zu einem Leben vor dem Fernseher nicht geschaffen bin. Klar, das kann ein paar Tage ganz lustig sein, aber ich werde dann doch relativ schnell unruhig.  Nach so einer „Konsumphase“ greife ich umso tatendurstiger wieder zu Stiften und Pinsel. Eines Abends, während ich einmal so vor mich hinpinselte, habe ich mir überlegt, wie das für Gott wohl gewesen sein mag, die Welt und alles drumherum zu erschaffen. Mich fasziniert es so sehr, dass Gott nicht nur eine Welt voller Planeten, Pflanzen, Gewässer, Tiere und Menschen geschafften hat, sondern wir selbst auch diese Kreativität von ihm bekommen haben. Ich bin sicher, er hatte viel Freude dabei. Paulus schreibt im Epheserbrief 2,10: „Gott hat uns geschaffen, um das zu tun, was gut ist, damit wir unser Leben nach seinem Vorbild gestalten“, er benutzt das griechische Wort „Poiema“, was „Werk“ oder „Schöpfung“ bedeutet. Wir sind zum Kreieren da, nicht zum Konsumieren.

Ich weiß genau, woher ich meine Gabe zum Malen, Schreiben und Singen habe und wer sie immer wieder in mir anzündet.

Falls Du gern kreativ bist und etwas mit Deinen Händen, Deiner Stimme und Deinem Geist erschaffst, verstehst Du sicher, was ich meine, egal wie Du Deine Fähigkeiten auslebst. Und falls nicht, vielleicht hast Du ja Lust bekommen, damit anzufangen? Probiere es aus, ich wünsche Dir viel Spaß dabei.

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Gnade

Gnade

Text und Bild von Dotti am 18. August 2023

Wer kennt sie nicht, die Tage, wo man sich kurz nach dem Wachwerden schon gefragt hat, warum man überhaupt aufgestanden ist?
Die Kaffeemaschine läuft aus, der Toast brennt an, ich hab einen Schrank voll nichts anzuziehen, der Bus kommt zu spät, es regnet mir in die Schuhe rein, mich nerven die Kunden, die Kollegen, meine Familie… und vermutlich nerve ich mich selbst am meisten. Innerhalb kürzester Zeit hab ich mich mit so ziemlich jedem in meinem Umfeld verkracht und lande dann heulend zuhause. Solche Tage gibt es, auch wenn ich sagen muss, dass sie selten geworden sind.
Neulich war wieder so ein schlimmer Tag und ich brauchte danach ein paar Anrufe und Entschuldigungen, um die Wogen zu glätten. Die Wogen in mir bekam ich aber nicht mehr so schnell wieder runter, denn ich fand mich unausstehlich und war erschrocken über mein Verhalten. Meine Freundin, die mich schon ziemlich lange und sehr genau kennt schrieb mir dann abends noch: „Sei gnädig zu dir, morgen ist ein neuer Tag.“ Das sind so Schlüsselworte, die ich dann brauche, denn da wo andere Menschen, ja sogar Gott schon lange vergeben und vergessen haben, klage ich mich selbst immer noch an. Zwei Dinge sind mir in diesen Momenten wichtig geworden: 1. Ich darf zu mir selbst genauso barmherzig sein, wie ich zu anderen bin und 2. Gottes Barmherzigkeit geht jeden Tag neu über mir auf, das steht in Psalm 103,11.
So gebe ich dann dem nächsten Tag die Chance besser zu werden und das wird er dann auch.

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Sommerzeit

Sommerzeit

Text und Bild von Dotti am 23. Juni 2023

Sommerzeit, Urlaubszeit. Ich sitze in der Küche meines Feriendomizils am Laptop und schreibe den neuen Blogeintrag. Es tut gut, mal die Arbeit ruhen zu lassen, frei zu nehmen, ein paar Wochen das Land zu verlassen und mir Zeit für mich zu nehmen, auch wenn ich mein Leben, so wie es ist, liebe und mit meinem Alltag ganz einverstanden bin.

„Ruhen“- das ist etwas, was mir schwerfällt. Denn auch, wenn ich nicht arbeite, versuche ich doch produktiv zu sein und am Ende des Tages etwas vorzuweisen. Haushalt, kochen, schreiben, putzen, malen, sich mit Freunden treffen, shoppen… die Freizeit wird gefüllt und bis auf die letzte Sekunde ausgenutzt. Auch Freizeitgestaltung kann zum „Termin“ werden und hat mit „Ruhen“ nicht mehr viel zu tun.

„ Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk und ruhte von seiner Arbeit aus. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig, weil es der Tag war, an dem er sich von seiner Schöpfungsarbeit ausruhte“, lesen wir im zweiten Kapitel des ersten Buches Moses, ganz am Anfang der Bibel. Gott, an den ich glaube und nach dem ich mich orientiere, hat es vorgemacht. Er hat tatsächlich nach Erschaffung der Welt eine Pause eingelegt, sich an seiner Schöpfung erfreut und es „gut“ sein lassen. Wenn ich darüber nachdenke, frage ich mich warum ich dann meine, dass wenn der Schöpfergott Pausen einlegt, ich ununterbrochen aktiv sein müsste? Auszuruhen ist lebensnotwendig und wichtig, sich hinzusetzen – oder zulegen, sich innerlich zu leeren und Luft zu holen für das kommende. Sich mal Zeit zu nehmen, Gott oder seinen Mitmenschen ohne lange Listen in der Hand oder Aufgaben im Kopf zu begegnen, sich zu reflektieren, abzuschließen und zu „sein“. „Rumhängen“ nannte man das früher in meiner Jugendzeit. So „hänge“ ich momentan im Urlaub „rum“, lerne und genieße wieder das Nichtstun. „Alles hat seine Zeit“ – auch die Pausen und das ist gut so.

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© Bunte Auen e.V.