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Autor: Birthe

Angesteckt

Angesteckt

Text und Bild von Birthe am 03. März 2023

Wenn ein Feuer entzündet ist und die Flammen anfangen zu lodern, ist es kaum mehr aufzuhalten. Es sucht sich seinen Weg und steckt alles an, was ihm in die Quere kommt.

Am Sonntag haben unsere Teens von ihren Erfahrungen auf einer christlichen Konferenz erzählt. Sie haben uns mitgenommen in die neu oder erstmalig aufgeflammte Beziehung zu Gott, die Nähe, die sie gespürt haben, die Begeisterung, die Befreiung und das Aufwachen.

Das Feuer war entfacht. Es loderte und beinahe jedem im Raum war klar, dass dieses Feuer etwas Wertvolles ist, das behütet werden muss.

Ich war angesteckt. Aber nach dem Gottesdienst erreichten mich Nachrichten von anderen Gemeindemitgliedern auf die das Feuer übergesprungen war. Sie waren bereit über ihre eigenen Grenzen zu gehen, um den Teens zu dienen. Sie wollten sie auffangen, im Wachstum begleiten und lehren.

Nun stecke ich mittendrin in den Vorbereitungen für ein Teenswochenende, was vor diesem Brand undenkbar gewesen wäre. Auf einmal habe ich Mitarbeiter, auf einmal lebt Begeisterung für die Jugendarbeit in unserer Mitte. Und das nicht, weil ich als Leiterin etwas bewegt habe, sondern weil Gott ein Feuer gelegt hat.

Ich bin dankbar für Gottes Wirken und bete, dass dieses Feuer so schnell nicht erlischt.

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Gott

Wer ist Gott

Text und Zeichnung von Birthe am 13. Januar 2023

Wer ist eigentlich dieser Gott und wie kann ich mir ihn vorstellen?

Die ersten Abbildungen Gottes lassen uns glauben, dass Gott ein alter rausche bärtiger Mann mit langem weißem Haar und heller Hautfarbe ist.

Ich bezweifle aber stark, dass bei meiner Ankunft im Himmel eine solche Gestalt vor mir stehen wird, um sich mir als mein himmlischer VATER vorzustellen.

Aber wer ist Gott dann? Ist er überhaupt männlich? Ist er eine Frau? Ist er weiß oder schwarz, alt oder jung? Ist er überhaupt ein Mensch?

Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, denn genau wie du, habe ich Gott nie persönlich in seiner vollen Herrlichkeit gesehen.

Enttäuscht? Ich kann verstehen, warum es schwierig ist zu jemandem eine Beziehung aufzubauen, von dem man sich kein Bild machen kann. Ich will denjenigen doch sehen, anfassen, hören und riechen können, ja vielleicht sogar schmecken.

Und jetzt kommt der Witz! DAS kannst du.

Schau dich um, und du wirst Milliarden seiner Ebenbilder erkennen. In jedem spiegelt sich ein Teil von Gott selbst.

Hör hin, und du wirst Gottes Sprache im Gesang der Wale und Vögel, in den Worten und dem Weinen und Lachen deiner Mitmenschen.

Schließ die Augen und du wirst spüren wie Gott dich berührt, wenn dich jemand umarmt oder küsst, dir die Tränen abwischt oder der Wind dir um die Nase pustet.

Atme tief ein und du riechst Gottes Duft in den matschigen Pfützen vom letzten Regen und dem Duft nach Essen aus den einzelnen Fenstern der Häuser.

Und wenn du jemanden küsst, oder in deine Lieblingsschokolade beißt, schmeckst du dann nicht SEINE Liebe?

Würdest du dir ein Bild von Gott machen, wäre dein Gott ein kleines Stück Papier. Ich aber liebe einen Gott, der mir jeden Tag neu begegnet und mir mehr von sich zeigt; Einen unendlichen Gott.  

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Du machst alles neu

Du machst alles neu

Text und Bild von Birthe am 25. November 2022

Es gibt eine Sache, die ich an meinem Vater immer bewundert habe. Seit wir tiefere Gespräche führen, konnte ich wahrnehmen, wie sich immer wieder sein Denken verändert hat.

Mein Papa hat keine Angst, Dinge zu hinterfragen und kontroverse Thesen aufzustellen, um sie im Anschluss entweder zu festigen oder wieder über Bord zu schmeißen.

Ich glaube, ich habe ein Stück dieser Gabe von ihm geerbt und dafür bin ich dankbar.

Warum? Weil Gott diese Gabe schon so vielfältig genutzt hat, um mich immer wieder neu zu machen.

Auch jetzt befinde ich mich in einem Erneuerungsprozess. Seit wir wissen, dass unser Sohn eine Behinderung hat, schärft Gott meine Wahrnehmung in diesem Bereich. Ich sehe Barrieren, die ich vorher nicht erkannt habe. Ich nehme den Blick der Gesellschaft auf Menschen mit Behinderungen neu wahr und hinterfrage das gesellschaftliche und „christliche“ Bild von „normal“ „perfekt“ und „gesund“. Ich sehe fehlende Repräsentation, anhaltende Diskriminierung und ein verdrehtes, lückenhaftes Bild wertvoller Geschöpfe Gottes.

Und in all diesem Denken und Fragen, ist mein Schöpfer mir ganz nah. Er begleitet mich, lenkt mich, antwortet und ruft mich. So habe ich angefangen immer öfter Kinder mit Behinderungen zu illustrieren, damit sie gesehen werden. Und ich habe angefangen aufzuklären und sichtbar zu machen, welchen Herausforderungen wir als Familie gegenüberstehen und darüber, wie Menschen mit Behinderungen wahrgenommen werden und was man ändern kann.

Ich bin noch lange nicht am Ende dieses Veränderungsprozesses. Aber ich sehe die ersten Früchte meines Handelns und weiß, dass ich über diese Reise hinweg einen Gott kennenlernen werde, der noch größer ist, als ich bisher dachte.

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Erinnerungen sammeln

Erinnerungen sammeln

Text und Bild von Birthe am 07. Oktober 2022

Am Wochenende haben wir den vierten Geburtstag unseres Großen gefeiert. Er hatte seine liebsten Freunde eingeladen und wir haben mit Essen, Kuchen, Deko und Action dafür gesorgt, dass der Tag in Erinnerung bleibt. Alle waren gut gelaunt, hatten Spaß und sind am Ende des Tages satt und zufrieden nachhause gegangen.

Als die Tür zu war und ich anfing mich dem übriggebliebenem Chaos zu widmen fiel mir auf, dass ich eine Sache vergessen hatte. Meine Kamera. Sie lag gut geschützt an der Seite und wartete darauf jede Menge Erinnerungen mit mir festzuhalten und unvergesslich zu machen.

Wie oft geht es mir mit Gott so. Wie oft gestalte ich einen Tag und merke am Ende, dass ich ihn an der Seite hab stehen lassen. Er war da, als stiller Zuschauer, bereit meinem Tag Leben einzuhauchen; Bereit die einzelnen Momente mit seinem Geist zu füllen und sie haltbar zu machen. Haltbar, weil mein Herz diese Verbindungen mit Gott nicht hätte vergessen können. Wie kleine Bilder bleiben all diese gesammelten Verbindungsmomente mit Gott in mir verankert.

Und obwohl ich das weiß, vergesse ich doch immer wieder IHN an die Hand zu nehmen und mit IHM meine Tage zu malen.

Wenn es dir genauso geht, dann will ich dich heute ermutigen, Gott an die Hand zu nehmen. Nimm IHN mit in den kleinen Momenten, die du festhalten willst. Lass IHN mittendrin sein in deinem Leben und baue dir ein Herz aus Erinnerungen an die schönsten Momente, die du mit IHM geteilt hast.

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