Skip to main content

Autor: Stephanie

Herbstfülle

Herbstfülle

Text und Foto von Stephanie am 04. Oktober 2024

Fülle. Noch vor wenigen Wochen war die Sonnenblume eine Fülle an Farbe und Leuchtkraft. Jetzt hat sie eine andere Fülle. Ich kann ihr Gewicht in meinen Händen spüren. Dabei sind die Sonnenblumenkerne noch nicht einmal reif.
Fülle. Herbst ist eine Füllezeit. Gott versorgt uns und wir haben zwar manches gemacht, aber dürfen vor allem nehmen. Äpfel pflücken. Kartoffeln ausgraben. Kürbisse ernten. Und irgendwann die Sonnenblumenkerne.
Johannes schreibt: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ (Johannes 1,16) Andere Übersetzungen schreiben von Güte und grenzenloser Liebe.
Wir dürfen Gnade ernten, Liebe, Güte. Von Gott. Und das alles in Fülle.
Gnade ernten. Nicht, weil ich sie so fleißig angebaut oder gegossen hätte. Das habe ich nicht. Sondern weil Gott Gnade ist, Gnade in Fülle hat. Und sie mir schenken will.

Weiterlesen

Urlaubsbettwäsche

Urlaubsbettwäsche

Text und Foto von Stephanie am 19. August 2024

Seit fast einer Woche liege ich wieder in meiner eigenen Bettwäsche, doch diese Farbkombination habe ich wirklich genossen.
Fröhlich, frisch, geradlinig – das mag ich! Wenn nur mein Leben auch so wäre …
Wie schnell lasse ich mich von Kleinigkeiten herunterziehen, von Ansprüchen verbiegen. Wie schnell verliere ich beim Blick auf meine Herausforderungen aus den Augen, dass Gott da und an meiner Seite ist.
„Komm zu mir“, sagt er.
„Bei mir ist nichts unmöglich.“
„Gib mir, was dich beschwert.“
„Ich helfe dir.“
Ich will hineinkriechen in Gottes Zusagen. In seine Bettwäsche. Mich hineinkuscheln in das, was er verspricht. Dann kann ich auch ruhig schlafen.

Weiterlesen

Ruheorte

Ruheorte

Text und Foto von Stephanie am 28. Juni 2024

Die letzte Zeit war ich am Wochenende öfter auf Tour – Wanderungen durch mir unbekannte Gegenden im Taunus. Einfach los mit Karte und Rucksack. Ab und zu brauche ich das!
Es waren eher einsame Gebiete, durch die ich stiefelte. Unterwegs stellte ich fest: Bänke gibt es nicht, dafür Hochstände. Da ich als Kind schon gern mit meinem Vater auf Hochstände geklettert bin, konnte ich nicht widerstehen …
Hochstände erheben ein Stückchen über die Welt. Man sieht mehr, sitzt wie in einer kleinen Festung und hat meist sogar ein Dach über dem Kopf. Herrlich! Ein kleiner Thron inmitten der Natur. Ein wunderbarer Platz zum Denken, Lesen und Schreiben.
Ob es Jesus ähnlich ging? Markus schreibt von ihm: „Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.“ (Markus 1,35)
Abstand zur Welt. Nähe zum Vater.
Jesus brauchte Rückzugsorte. Ich brauche sie. Um Abstand von dieser oft so verrückten Welt zu gewinnen und nicht kaputtzugehen. Um ungestört in Gottes Nähe zu sein und mir wieder neu die Augen für Gott und das Schöne und Gute öffnen zu lassen.
Ich wünsche dir heute solche Inseln. Ruhige Orte, ruhige Zeiten. Momente, in denen du loslassen und Luftholen kannst. Vielleicht auf einem Jägerstand?

Weiterlesen

Hängepartie

Hängepartie

Text und Foto von Stephanie am 10. Mai 2024

Sie hängt. Zwischen Himmel und Erde. Mutig, denke ich. Wird der Grashalm unter ihr sie aushalten – oder wird sie eine Etage tiefer plumpsen?

Manchmal hänge ich auch. Stecke mitten im Risiko zwischen Loslassen und neuem Grund unter den Füßen. Weiß nicht, wie es weitergeht. Hoffe und befürchte. Ohne Kontrolle.

Ich habe gern festen Boden unter den Füßen, will sehen, wohin ich trete. Sieht die Schnecke es? Schätzt sie ihre Situation richtig ein? Oder wird sie fallen?

In Matthäus 10 sagt Jesus: „Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.“ (Vers 29–31)

Kein Spatz, kein Haar, keine Schnecke – kein Mensch – fällt zur Erde, ohne dass Gott es bemerkt.

Gott weiß, wo ich gerade hänge. Er weiß, worum ich mich sorge, wo ich mich mühsam vortaste, wo ich suche, wo ich hoffe und wo ich zittere.

Gerade denke ich: Ja, er weiß es – und er hat unter mir das Netz seiner Liebe ausgespannt. Vielleicht falle ich. Das kann sein! Doch ich falle nicht ins Bodenlose. Ich falle in das Netz seiner Liebe.

Danke, Gott.

Weiterlesen