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Monat: Oktober 2024

Gebrochene Herzen

Gebrochene Herzen

Text und Illustration von Dotti am 01. November 2024

Letzte Woche kam einer meiner Lieblingskunden ins Geschäft und erzählte, dass bei ihm bösartiger Magenkrebs diagnostiziert wurde. Viel Hoffnung haben ihm seine Ärzte nicht gemacht und er meinte dann lakonisch: „Ich hoffe, dass ich euch noch ein gutes neues Jahr wünschen kann.“ Bei diesem Satz hat mein Herz einen kleinen Knacks gemacht und mir stand den ganzen Tag das Wasser in den Augen. An sich sollte ich solche Nachrichten gewohnt sein, da ich in einer Apotheke arbeite, aber manches Schicksal nehme ich mir doch mehr zu Herzen. Ich saß dann abends weinend zuhause, ich mag diesen Kunden wirklich gern. Wie es meine Art ist, nahm ich dann diesen Kummer und die Wut auf Krankheiten, die schlimmen Dinge, die in dieser Welt passieren, mein trauerndes Herz und all diese Tränen und legte sie Jesus hin, denn ich wusste nicht, wo ich sonst damit hinsollte. Auch dieses Mal wischte Gott mir die Tränen aus meinem Gesicht und schenkte mir Hoffnung. Diese Hoffnung ist es, die mich aufstehen und weiter machen lässt. Ich weiß, dass er nicht immer heilen und meine Wünsche erfüllen kann, aber ich bin mir sicher, dass er diesen Schmerz ebenso spürt. Sein Licht scheint durch die Brüche in meinem Herzen und ich kann dann für andere Licht und Hoffnung sein.

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Das Jahr neigt sich dem Winter zu

Das Jahr neigt sich dem Winter zu

Text und Fotos von und mit Danny am 25. Oktober 2024

Das Jahr neigt sich dem Winter zu und kleidet die Welt in
herbstliche Farben.
Ich selbst sehe den Herbst des Lebens kommen.
Statt herbstlichem Rot wechsle ich in ein verräterisches Grau.
Nur anders als bei den Jahreszeiten folgt auf meinen Winter
kein neuer Frühling,
jedenfalls nicht auf Erden.
Wann sind die besten Jahre eines Menschen? Wann ist seine
Blütezeit? Geht diese Zeit zu Ende, während ich dennoch mein
Dasein fristen muss, wie ein kahl gefressener Baum, bangend,
der Wind möge einen nicht zu früh entwurzeln, obwohl man
weder Früchte trägt noch Schatten spendet?
Kann ich nicht eine Tanne sein? Die blüht nicht nur zur
Sommerzeit.
Obwohl man sich ein Blühen auch lebhafter vorstellen kann.
Geht es überhaupt darum, zu blühen? Für manche Pflanzen
unerlässlich, damit sie bestäubt werden und fortbestehen.
Doch wozu?
Eine Wiese blüht im Frühling, nur um noch im selben Jahr zu
verdorren. Alles, um das Auge des Menschen kurz zu erfreuen
ein Bild für den Kreislauf des Lebens zu geben.
Sagt Gott mir nicht, ich bin viel mehr als eine Blume?
Sagt er mir nicht, dass wenn selbst die kurzlebigen Blumen ihre
Blütezeit durch den Schöpfer kriegen, er umso mehr an mich
denkt?
Nicht eine Blume würde blühen, wenn Gott es nicht so wollte.
Meine Blütezeit ist keine Frage meines Alters, sondern der Wille
meines Schöpfers.
Kinder und Säuglinge können durch Gott Feinde zum
Schweigen bringen.
Das Alter eines Menschen hat Gott noch nie aufgehalten.
Ich will nicht zum Selbstzweck blühen. Ich will Anteil haben an
Gottes Taten.
Er soll blühen und ich will staunen.

So spricht der HERR: »Der Weise soll nicht auf seine Weisheit stolz sein, der Mächtige nicht auf seine Macht und der Reiche nicht auf das, was er besitzt. Wer sich rühmen will, soll sich nur wegen dieser einzigen Sache rühmen: dass er mich kennt und begreift, dass ich der HERR bin! Jeremia 9,22-23

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Ausmessen und anpassen

Ausmessen und anpassen

Text und Illustration von Ute am 11. Oktober 2024

Dieser Bunte Auen Blog ist ein Teilbereich des Bunte Auen e. V. Unser Verein benötigt aktuell einen größeren Lagerraum für seine Bilderbücher. Als Vorsitzende bete ich zusammen mit einigen Personen, dass unser bisheriges Lager umziehen kann und bitte Gott darum, uns einen geeigneten Platz zu schenken.
Es melden sich schon bald drei liebe Geschwister, jeder von ihnen kann jeweils einen freien Raum anbieten und möchte auf diese Weise unseren Dienst supporten. Ganz herzlichen Dank dafür. Leider sind zwei Räumlichkeiten ungeeignet, weil die Lagerung der Bücher auch Luft- und Temperatur abhängig ist.
Der dritte Raum ist geeignet, und ich mache mich mit Metermaß auf den Weg zur Besichtigung. Dort stelle ich schnell fest, der Raum erfüllt zwar die Voraussetzungen, ist aber klein. Zu klein, um alle Bücher aufzunehmen.
Wieder zu Hause bin ich ratlos und frage Gott, ob ich weiter suchen soll.
Aber der Raum passt doch, steigt es leise in mir auf.
Dann wird es mir verständlich: der Raum passt, aber meine Erwartung hat nicht gepasst:
Der Verein soll einen Teil, vielleicht die Hälfte seines Buchbestandes in dem kleinen Raum lagern. Auf diese Weise wird in dem bisherigen Lager wieder Platz frei – für neue Bilderbücher!
Danke Vater, du bist immer überraschend und leitest uns auf deinem Weg.

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Herbstfülle

Herbstfülle

Text und Foto von Stephanie am 04. Oktober 2024

Fülle. Noch vor wenigen Wochen war die Sonnenblume eine Fülle an Farbe und Leuchtkraft. Jetzt hat sie eine andere Fülle. Ich kann ihr Gewicht in meinen Händen spüren. Dabei sind die Sonnenblumenkerne noch nicht einmal reif.
Fülle. Herbst ist eine Füllezeit. Gott versorgt uns und wir haben zwar manches gemacht, aber dürfen vor allem nehmen. Äpfel pflücken. Kartoffeln ausgraben. Kürbisse ernten. Und irgendwann die Sonnenblumenkerne.
Johannes schreibt: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ (Johannes 1,16) Andere Übersetzungen schreiben von Güte und grenzenloser Liebe.
Wir dürfen Gnade ernten, Liebe, Güte. Von Gott. Und das alles in Fülle.
Gnade ernten. Nicht, weil ich sie so fleißig angebaut oder gegossen hätte. Das habe ich nicht. Sondern weil Gott Gnade ist, Gnade in Fülle hat. Und sie mir schenken will.

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