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Aussetzen

Aussetzen

Geschrieben von Jana am 20. August 2021

In meinem Sommerurlaub in Spanien habe ich mir bewusst Zeit für eine Auszeit genommen. So oft muss es im Leben und im Alltag ziemlich schnell gehen. Zudem gibt es jeden Tag neue Nachrichten, Informationen und eine Menge an unterschiedlichen Geschehnissen, die in der gesamten Welt, im Umkreis und in meinem nahen Umfeld passieren. Ich möchte mich daran erinnern bewusst anzuhalten, innezuhalten und zu verweilen, um das „Hier und Jetzt“ und das „Es war einmal“ zu „verdauen“ und neu zu ordnen.

Aussetzen

Ich möchte aussetzen; bewusst auf die Bremsen drücken, – innehalten.

Hinsehen und hinhören, bewusst verstehen, klarer sehen; – eine Pause.

Vieles ist schneller als ich es bin. Ich muss aussetzen ohne Interesse daran immer Schritt zu

halten, mitzukommen, alles mitzubekommen; überall gleichzeitig zu sein.

Ich möchte aussetzen und aussitzen, – mich hinsetzen.

Bewusst sehen und wahrnehmen: Das „Hier und Jetzt“, das „Es war einmal“.

Jeder hat sein eigenes Tempo um zu „verdauen“, zu verstehen, zu verkraften,

zu verharren und sich neu aus- und aufzurichten.

Ich möchte einmal aussetzen im Spiel;

-aussteigen aus dem schnellen Karussell des täglichen Lebens.

Alles dreht sich, – ich bleibe stehen.

Einen Schritt zurücktreten.

Die Sicht schärfen. Neue Perspektive und neuen Raum einnehmen.

Bewusst leben.

An der Hand meines liebevollen Schöpfers bleiben: im Hier und Jetzt.

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Walk in the light

Walk in the light

Geschrieben von Birgit am 13. August 2021

Vor einigen Tagen saßen wir als Familie zusammen im Auto und bestaunten gemeinsam ein „Gotteslicht“ am Himmel. Wir waren fasziniert von den hellen Lichtstrahlen, die aus der Wolke hervorbrachen und einfach nur herrlich aussahen. Ich staunte über diese unerwartete Begegnung mit diesem schönen Naturphänomen und dachte dabei an das Licht und die Herrlichkeit Gottes. Alle Schönheit hat er geschaffen, um die ganze Welt mit dem Licht seiner Herrlichkeit zu erfüllen.  

Aus eben diesem Staunen heraus entstand vor einigen Jahren das Lied „Walk in the light“, als ich einen überwältigenden Sonnenuntergang am Meer erlebte. Ich lief so in dieses Licht eingetaucht am Meer entlang und dachte daran, dass ich genau so an jedem Tag meines Lebens in seinem Licht gehen kann, weil er sein “Angesicht über mir leuchten lässt“.

Wie gut zu wissen, dass Jesus selbst das Licht ist. In dem Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 12 sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, hat das Licht, das zum Leben führt, und wird nicht mehr im Dunkeln tappen“.

Was für eine großartige Einladung von Jesus, ihm nachzufolgen und in seinem Licht zu leben.  

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Durch dunkle Täler gehen

Durch dunkle Täler gehen

Geschrieben von Dotti am 06. August 2021

Psalm 23. Wer kennt ihn nicht?

Ich kenne ihn auswendig. Schon tausendmal gelesen, in schlaflosen Nächten gebetet, gesungen und gemalt. Und auch wenn ich diesen Psalm so lang kenne wie ich denken kann, gibt es immer wieder Momente, in denen Gott sein Licht auf einen bestimmten Vers scheinen lässt und ihn mir neu öffnet.

Vers 4: „Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich.“

Zu diesem Vers habe ich kürzlich dieses Bild gemalt, für mich bildlich dargestelltes Vertrauen: an der Hand Gott durch die Nacht zu gehen und zu wissen, dass ich mich nicht fürchten muss.

Das ist natürlich in der heutigen Zeit nicht so leicht gesagt, wo Krankheit, Einschränkungen, wirtschaftliche Sorgen und der anstrengende Alltag uns bedrohen. Wir sind mit unserer Geduld und Kraft am Limit. Und das schon lange. Für mich war die Zeit der Pandemie ein Wechselbad zwischen Sorge, Vertrauen, Angst und Hoffnung.

In dieser Zeit habe ich eine Predigt von Inka Hammond gehört, die sie zu Beginn der Pandemie im Gebetshaus Augsburg zum Thema „In Krisen aufblühen“ gehalten hat und sie hat auch über diesen Vers gesprochen. Sie sagte dazu: „David sagt in diesem Psalm nicht, dass er im finsteren Tal verweilen oder ein Zelt aufschlagen will. Er sagt, er wird durch dieses Tal an der Hand des Hirten hindurch gehen.“ Das hat mich ganz neu berührt, weil ich in Krisenzeiten sehr oft das Gefühl hab, ich komme nicht mehr raus. Ich richte mich in der Situation häuslich ein, anstatt alles dranzusetzen, hinauszutreten. Und da sind dann Hoffnungslosigkeit, Selbstmitleid, Verzweiflung und Anklage meine ständigen Gäste.

Aber nicht, wenn der gute Hirte zur Tür hereinkommt. Der bleibt nämlich nicht, der sieht sich um, fragt mich, warum ich meine Sachen noch nicht zusammengepackt hab und lässt beim Rausgehen die Tür offen. Sein Stecken und Stab bedeuten Schutz und Halt. Mir kann nichts passieren und ich kann nicht fallen. Na gut, fallen schon, aber ich steh dann halt wieder auf. Wenn das einer wusste, dann David. Er hat in seinem Leben mehr als genug Krisen durchgemacht und die wenigsten dürften nur ein oder zwei Jahre angehalten haben. Und trotzdem hat er diesen Psalm geschrieben.

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Nur wer loslässt, wird gehalten

Nur wer loslässt, wird gehalten

Geschrieben von Danny am 30. Juli 2021

Nur wer loslässt, wird gehalten

Die Wolken zogen sich nach der langen Schwüle plötzlich zu und die Luft wurde drückend. Die drei Freunde überlegten schon, ob es eine gute Idee war, jetzt noch klettern zu gehen. Aber nun waren sie einmal die Stufen zu der ersten Plattform hoch gegangen und hatten sich Gurte und Helme angelegt. In der Sicherheitseinweisung wurde mehrfach betont, wie sicher sie sein würden. Aber das hörten sie kaum. Vor ihren Augen lag die Kante der ersten Plattform, hinter welcher es tief nach unten ging. Zu der nächsten Plattform führten nur ein paar wackelige Balken an Seilen, zwischen denen man sich lang hangeln musste. Und dahinter konnte man Kletterelemente erahnen, die noch schwankender und schwieriger waren. Würde die Kraft dafür reichen? Würden sie plötzlich Höhenangst kriegen und vor allen, die zusahen, dumm dastehen?

Da wurde es dunkler und die Wolken türmten sich über dem Kletterpark auf. Der eine fragte den Mitarbeiter des Kletterparks, ob sie bei drohendem Regen abbrechen müssten. Bald hoffte er, der Mitarbeiter würde ihnen die Wahl abnehmen, ob sie auf das wackelige Gerüst steigen sollten. Doch der Mann blieb sehr entspannt. Sie könnten auch getrost bei Regen klettern, müssten aber besser jetzt los, wenn sie es noch trocken schaffen wollten. Die Frage hatte somit das Gegenteil bewirkt. Alle drei kamen dem Kletterelement immer näher, während keiner zugeben wollte, dass er lieber umkehren würde. Mit dem Blick in die Tiefe kam unweigerlich die Vorstellung in einem auf, wie sie ausrutschten und fielen. Da fasste sich der Erste in der Reihe ein Herz und sagte laut, er schaffe das nicht. Die Augen der anderen verrieten ihm, dass sie dasselbe dachten. Aber eigentlich war ihnen das unangenehm. Da rief der Mitarbeiter ihnen von hinten zu:

„Tiefer als das Seil könnt ihr nicht fallen.“

Eigentlich war das jedem klar. Es war logisch, dass ihnen hier oben in Wirklichkeit nichts passieren konnte. Aber der Abgrund und die Vorstellung von einem Sturz hatten ihnen etwas anderes gesagt. Sie betrachteten alle noch einmal das dünne Drahtseil, das über ihnen lang lief. An dem Drahtseil hing ein Karabinerhaken, der sie über ein Seil mit ihrem Klettergurt verband. Und der saß fest und sicher. Sie machten sich erneut bewusst, dass es gar nicht darauf ankam, wie gut sie sich festhalten konnten. Im Zweifel würde das ja der Gurt übernehmen. Sie konnten sich eigentlich völlig frei auf den Elementen bewegen. Sie mussten nur ihrem Gurt vertrauen.

Da fielen die ersten Tropfen auf sie nieder und Wind kam auf. Beides war erfrischend und herausfordernd zugleich. Aber in ihnen war etwas geweckt. Die Furcht war aus ihren Augen gewichen. An ihre Stelle war ein neues Gefühl getreten, das sie nicht gleich einordnen konnten. Da hörten sie die Stimme des Mitarbeiters abermals:

„Wollt ihr zurück? Noch könnt ihr.“

Aber sie wollten nicht zurück. Sie wollten sich nicht fürchten. Sie wollten vertrauen. Der erste überwand das Kletterelement schließlich, wobei er sich fest an sein Sicherungsseil klammerte. Als der zweite sah, wie gut das ging, kletterte auch er hinüber, hielt sich dabei jedoch kaum fest. Der dritte aber wollte freihändig gehen, und auch das gelang.

Der Regen prasselte wie im Regenwald, doch anstatt sich in die Knie zwingen zu lassen, fühlten sie sich wie Abenteurer auf einer Expedition. In der Mitte der Strecke aber bekam der erste der drei Freunde Angst. Von hier war es nun genauso weit nach vorne wie zurück. Was, wenn die Kraft für keinen der beiden Wege mehr reichen würde? In seiner Vorstellung sah er sich bereits irgendwo in den Seilen hängen, unfähig einen Fuß vor den andere zu setzen. Die anderen sahen ihm seinen Unmut an und klopften ihm auf die Schulter. Krampfhaft klammerte er sich wieder an das Sicherungsseil. Dadurch hatte er aber keine Hand so richtig für das Kletterelement frei. Wackelig trat er einen Schritt vor, verlor das Gleichgewicht und fiel.

Er erwartete einen harten Aufprall, kniff die Augen zusammen und war dann überrascht, als er mit plötzlichem Ruck zum Stehen kam. Erstaunt öffnete er seine Augen. Der Mitarbeiter hatte Recht gehabt. Seil und Gurt hatten gehalten.

So nah an der Plattform, zogen die Freunde ihn mühelos wieder hinauf. Seine Tour musste hier nicht enden. Er war nicht kraftlos geworden, noch hing er in den Seilen. Ein Fehltritt war kein Problem. Nur die Angst davor stand ihm im Weg. Jetzt dachte er nicht mehr daran. Denn er wusste, er war sicher. Und im Notfall konnte er sich auf seine Freunde verlassen. Das letzte Element überquerte auch er freihändig.

„Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ (Jesaja 41,13)

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