Wer kennt sie nicht, die Tage, wo man sich kurz nach dem Wachwerden schon gefragt hat, warum man überhaupt aufgestanden ist?
Die Kaffeemaschine läuft aus, der Toast brennt an, ich hab einen Schrank voll nichts anzuziehen, der Bus kommt zu spät, es regnet mir in die Schuhe rein, mich nerven die Kunden, die Kollegen, meine Familie… und vermutlich nerve ich mich selbst am meisten. Innerhalb kürzester Zeit hab ich mich mit so ziemlich jedem in meinem Umfeld verkracht und lande dann heulend zuhause. Solche Tage gibt es, auch wenn ich sagen muss, dass sie selten geworden sind.
Neulich war wieder so ein schlimmer Tag und ich brauchte danach ein paar Anrufe und Entschuldigungen, um die Wogen zu glätten. Die Wogen in mir bekam ich aber nicht mehr so schnell wieder runter, denn ich fand mich unausstehlich und war erschrocken über mein Verhalten. Meine Freundin, die mich schon ziemlich lange und sehr genau kennt schrieb mir dann abends noch: „Sei gnädig zu dir, morgen ist ein neuer Tag.“ Das sind so Schlüsselworte, die ich dann brauche, denn da wo andere Menschen, ja sogar Gott schon lange vergeben und vergessen haben, klage ich mich selbst immer noch an. Zwei Dinge sind mir in diesen Momenten wichtig geworden: 1. Ich darf zu mir selbst genauso barmherzig sein, wie ich zu anderen bin und 2. Gottes Barmherzigkeit geht jeden Tag neu über mir auf, das steht in Psalm 103,11.
So gebe ich dann dem nächsten Tag die Chance besser zu werden und das wird er dann auch.

Staunen

Wenn ich auf zum Himmel schau
Was dort für Kunstwerke entstehen
Dann fühle ich es ganz genau
Und wünsch, den Maler selbst zu sehen

Wenn ich den Tanz der Blumen sehe
Wie sie sich wiegen voller Pracht
Weiß ich, der Schöpfer aller Dinge
Hat sich auch diesen Tanz erdacht

Wenn ich den Klang der Wellen höre
Der Ozeane Sinfonie
Dann hat der Gott, dem ich gehöre
Ein großes Herz voll Poesie

Das Staunen steigt
Die Sorge flieht
Die Freude bleibt
Das Gute siegt

Vor Kurzem hatte ich eine neue Idee für ein Projekt oder anders ausgedrückt eine Inspiration. Diese Idee teilte ich in einer Mail einigen eng befreundeten Menschen mit. Darin bat ich sie mir mitzuteilen, was sie von diesem Gedanken hielten. Ich erwartete eine schnelle Resonanz, aber die blieb überraschender Weise aus. Wahrscheinlich erwartete ich eine sofortige Zustimmung von ihnen, denn ich war sicher; diese Idee war richtig gut.
Am nachfolgenden Tag schließe ich meinen Briefkasten auf und finde den Brief von einer guten Bekannten, mit der ich nach ihrem Umzug nicht mehr so viel Kontakt habe. Sie bedankt sich darin für ein zurückliegendes Buchprojekt, bei dem ich ihr geholfen hatte.
Sie findet so berührende Worte und ich erkenne, Gott selbst schenkt mir durch diesen Brief seine Ermutigung und Zustimmung, die wirklich zählt. Ich soll nicht auf Menschenmeinung warten.
Wow, ich staune, wie Gott alles im Blick behält und danke Ihm.
Die Resonanz der Befragten kam später auch noch und war sehr positiv.

Ich bin gesegnet, so viel mehr, als mir das wohl bewusst ist.
Ich bin gesegnet, nicht bloß übermäßig mit irdischen Gütern, Systemen und Prinzipien, die mir ein weitgehend sorgloses und sicheres Leben ermöglichen.
Ich bin gesegnet, vielmehr noch mit himmlischen Reichtümern, mit Gnade, Heil und Vergebung, mit Menschen, die mich lieben und die ich lieben darf.
Ich bin gesegnet, mit unverdienten Geschenken wie Freiheit, Frieden und Freude.
Ich bin gesegnet, mit einer Identität, einzigartigen Gaben und einer Berufung.
Ich bin gesegnet, weil ich Gottes Kind sein darf und weil Jesus in allem mit mir ist. Darum möchte ich auch für andere ein Segen sein!
„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ (Die Bibel, 1. Mose 12,2)