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Autor: Dotti

Alles neu

Alles neu

Text und Bild von Dotti am 18. Februar 2022

Es gibt wenig Zeiten, auf die ich mich so freue wie den Frühling. Nach langen, grauen Winterwochen, kurzen Tagen, fröstelnden Händen und kalten Füßen begrüße ich zurückkehrende Vogelschwärme, erste Schneeglöckchen und vorsichtige Sonnenstrahlen mit großer Begeisterung und Hoffnung. Die Natur erwacht und überall fängt es an zu wachsen, zu blühen und zu sprießen.

Vor über 2000 Jahren erzählt Johannes in der Offenbarung 21,5 von derselben Hoffnung: dem Versprechen Gottes an die Menschen, alles neu zu machen. Wenn man sich die Stelle genauer anschaut, dann merkt man, dass Gott von der Gegenwart spricht und nicht von einer fernen Zukunft. So wie Gott die Natur immer und immer wieder jedes Jahr erneuert, so erneuert er uns Menschen auch, selbst wenn wir körperlich altern.

Mir gibt das immer wieder Hoffnung: zu wissen, dass Gott an mir arbeitet, dass er mich herausfordert, nicht stehen zu bleiben, aber auch, dass er mich heilt und wiederherstellt. Und dafür muss ich zum Glück nicht auf den Frühling warten, das geht auch mehrmals im Jahr, jeden Tag, jede Minute meines Lebens.

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Auf seinen Schultern

Auf seinen Schultern

Text und Bild von Dotti am 31. Dezember 2021

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich kann auf weite Teile des letzten Jahres durchaus verzichten. Zu lang, zu mühsam, zu eingschränkt, zu isoliert… auch wenn es viele, viele schöne Momente gab, die ich nicht missen möchte.

Was kommt jetzt? Schauen wir bang und müde auf das kommende Jahr oder stimmen wir leise mit Dietrich Bonhoeffer ein, der in der dunkelsten Stunde seines Lebens voller Hoffnung schrieb:

„Von guten Mächten wunderbar geborgen

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist mit uns am Abend und Morgen

und ganz gewiß an jedem neuen Tag.“

Ich hab mich für die Hoffnung entschieden, weil ich weiß, dass Gott meine Lasten auf seine Schultern lädt und voraus geht. Ich halte mich an ihm fest und gehe einfach mit.

Ich wünsche uns allen ein frohes und gesegnetes Jahr 2022. Voller Hoffnung und Vorfreude.

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Kintsugi

Kintsugi

Text und Bild von Dotti am 12. November 2021

„Kintsugi“ heißt eine spezielle japanische Kunstform, wo zerbrochene Scherben einer Vase oder Schale behutsam zusammengesetzt und mit echtem, flüssigen Gold verbunden werden. Der Gegenstand wird nicht nur wieder brauchbar gemacht, sondern bekommt durch das Gold einen viel kostbareren Wert als zuvor.

„Siehe, ich mache alles neu“ schreibt Paulus im 1. Korintherbrief 5, 17.

Wenn wir Gott erlauben, die zerbrochenen Bruchstücke unseres Leben an sich zu nehmen und zusammen zu setzen, werden wir nicht nur wieder hergestellt, sondern bekommen durch seine Heilung einen ganz neuen Wert. Natürlich sieht man noch, wo etwas zerstört wurde, diese Erinnerungen kann man nicht ungeschehen machen, aber wir dürfen die verheilten Narben mit Stolz tragen und sagen: „Seht her, mein Gott hat mich wieder heil gemacht.“

So habe ich das jedenfalls in meinem Leben erfahren dürfen.

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Heimkehr

Heimkehr

Geschrieben von Dotti am 24. September 2021

„Alles hat seine Zeit, alles auf dieser Welt hat seine ihm gesetzte Frist.“ (Prediger 3,1).
Diese Woche war in der Stadt und hab mich mit einer Freundin getroffen, die ich über ein Jahr nicht mehr gesehen habe. Wir haben uns umarmt, sind durch die Fußgängerzone geschlendert und haben uns in ein Café gesetzt. Auf dem Weg nach Hause fiel mir ein Bild ein, was ich letztes Jahr im zweiten Lockdown gemalt habe. Es heißt „Homecoming“ („Heimkehr“) und es ist ein Ausblick auf etwas, was ich während der Pandemie am meisten vermisst habe: Gemeinschaft und Umarmungen.
Neun Monate später darf ich wieder Menschen treffen und umarmen.
Ich bin so unendlich dankbar für die vielen kleine Schritte, die wir diesen Sommer schon wieder gehen durften und habe mir vorgenommen, dieses Gefühl der Dankbarkeit im Alltag, der langsam wieder Normalität annimmt nicht zu vergessen. Manchmal muss man etwas verlieren und wiederfinden, um seinen Wert zu schätzen.
„Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit wie auch das Tanzen. Steine zerstreuen hat seine Zeit wie auch das Sammeln von Steinen. Umarmen hat seine Zeit wie auch das Loslassen. Suchen hat seine Zeit wie auch das Verlieren. Behalten hat seine Zeit wie auch das Wegwerfen.“ (Prediger 3,4-6)

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