Vor Kurzem erinnerte ich mich an eine frühere Bekannte. Sie hatte die Angewohnheit, bei jedem Treffen vorab auf die Uhr zu schauen und anzusagen, dass sie jetzt eine 1/2 Stunde Zeit für unser privates Gespräch hat. Ihr Zeitmanagement dominierte unsere Kommunikation und ich fühlte mich unwohl und gehetzt. Mir fehlte, einfach mal zu sitzen und sich aufeinander einzulassen und zu erleben, wie sich ein Gespräch entwickelt und wohin es führt.
Nie kam das Empfinden auf, aneinander interessiert zu sein.
So eine Beziehung will ich nicht pflegen mit dir, Jesus. Du lädst mich doch ein. Und ich will mir Zeit nehmen und dir zuhören und dich immer besser kennenlernen.
Ganz bewusst komme ich zu dir. An deiner Seite will ich bleiben und erleben, was du heute vorbereitet hast; von Herz zu Herz.

Es ist Herbst und ich spaziere durch den Wald. Die leuchtende Blätterpracht der letzten Tage liegt nun modrig und unansehnlich auf dem Boden. Die Natur erinnert mich an die Vergänglichkeit der Dinge und auch an meine eigene Vergänglichkeit.
Bereits Moses betete: »Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden.«
Ich denke, es ist klug, wenn wir unser Leben nutzen und laut und von Herzen sprechen:
»Gott, wenn es dich gibt, dann zeige du dich mir!«
Auf solch eine von Herzen ehrliche Suche und Frage antwortet Gott, denn er selber hat uns das versprochen:
»Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich, der Herr!«
Nachzulesen in der Bibel Psalm 90:12 und Jeremia 29:13

Schweigend sitzen wir uns gegenüber.
Du bist bei mir und es tut mir so gut.
Ich schaue aus dem Fenster; hinter mir liegen alle Bemühungen und Fragen. Ich ruhe wieder in dir.
Du kennst den Weg und du weißt, wohin die Reise geht.
Alles, was ich weiß ist: du liebst mich und ich vertraue dir.
Du lehrst mich Stillesein. So machst du mich stark!

Vor Kurzem hatte ich eine neue Idee für ein Projekt oder anders ausgedrückt eine Inspiration. Diese Idee teilte ich in einer Mail einigen eng befreundeten Menschen mit. Darin bat ich sie mir mitzuteilen, was sie von diesem Gedanken hielten. Ich erwartete eine schnelle Resonanz, aber die blieb überraschender Weise aus. Wahrscheinlich erwartete ich eine sofortige Zustimmung von ihnen, denn ich war sicher; diese Idee war richtig gut.
Am nachfolgenden Tag schließe ich meinen Briefkasten auf und finde den Brief von einer guten Bekannten, mit der ich nach ihrem Umzug nicht mehr so viel Kontakt habe. Sie bedankt sich darin für ein zurückliegendes Buchprojekt, bei dem ich ihr geholfen hatte.
Sie findet so berührende Worte und ich erkenne, Gott selbst schenkt mir durch diesen Brief seine Ermutigung und Zustimmung, die wirklich zählt. Ich soll nicht auf Menschenmeinung warten.
Wow, ich staune, wie Gott alles im Blick behält und danke Ihm.
Die Resonanz der Befragten kam später auch noch und war sehr positiv.