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Nur pur

Nur pur

Ein Gedicht und Foto von Nina am 09. September 2022

Ich habe einen Schuhtick! Gott weiß das.

Gestern dachte ich heimlich verzückt: Weiße Schucks mit rotem Saum und meine neue Hose!!!

Heute Mittag stehen plötzlich weiße Schucks mit rotem Saum vor meiner Schlafzimmertür. Ich traue meinen Augen kaum. Mein Mann hat sie geschenkt bekommen, sind aber Damenschuhe. Gott kennt sogar meine Schuhgröße!

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Die Sache mit der Grinsekatze

Die Sache mit der Grinsekatze

Text und Bild von Dotti am 02. September 2022

Seit einigen Jahren schon schicke ich meinen Eltern jede Woche eine Postkarte nach Hause, obwohl wir uns regelmäßig sehen. Es ist einfach eine kleine, alltägliche Aufmerksamkeit. Seit mein Vater verstorben ist, bekommt nun meine Mutter die Karten, oft selbstgemacht mit Bibelversen, schönen Sinnsprüchen und kleinen Kunstwerken. Neulich packte mich der Schalk im Nacken und ich malte ihr eine kleine Grinsekatze, steckte sie in den Umschlag und klebte eine Briefmarke drauf. Zwei Tage später kam ein Anruf: „Das ist die schönste Karte, die ich je von dir bekommen habe.“ Im ersten Moment war ich ein wenig angefasst, denn was war mit all den wohldurchdachten Karten, den Kunstwerken, die Bildern und den wichtigen Versen? Ich hatte mich doch so bemüht, „wertvolle“ Inhalte weiterzugeben.

Aber dann hab ich gemerkt, dass das, was ich male, verschenke und weitergebe in erster Linie nicht mir gefallen oder meinen Ansprüchen gerecht werden muss, sondern allein demjenigen, der es bekommt. Oftmals zählt auch nur die Geste: „Du hast mich gesehen!“, „Ich bin dir wichtig!“
Seit diesem kleinen Erlebnis mit meiner Mutter, über das ich heute schmunzeln kann, bin ich entspannter geworden und weniger selbstkritisch. Ich lerne immer mehr, dass der Gedanke zählt und dass dieser eine Gedanke beim anderen ankommt… und wenn es nur eine kleine Grinsekatze ist.

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Der Weg

Der Weg

Ein Gedicht und Video von Danny am 26. August 2022

Vor mir führ’n verschlung’ne Pfade
Immer tiefer in den Wald
Und ich folge diesen Pfaden
Ohne Rast und ohne Halt

Immer weiter weg vom Alltag
Will ich Abenteuer sehen
Immer näher an das Herz
Lasse ich mich tiefer ziehen

Die festen Pfade mögen enden
Wollt‘ eh nicht auf dem Holzweg sein
Steige auf über die Grenzen
Und seh‘ den Pfad nur noch ganz klein

Will Wege gehen, die es nicht gibt
Will wagen, dass ich mich verlier‘
Damit ich sehe, wer ich bin
Muss ich manchmal weg von mir

Wie tief reichen manche Wurzeln?
Wo entspringt des Baches Quell‘?
Woher komm‘ ich, wohin geh‘ ich?
Was macht meine Wege hell?

Bin begeistert von der Wildnis
Und berührt von der Gefahr
Vergesse meine Sorgen
Bin ich der Schöpfung wieder nah

Und bin ich tief darin verwoben
Als ein Teil vom großen Ganzen
Wende ich den Blick nach oben
Möchte mit dem Schöpfer tanzen

„Wer ist es, der den HERRN fürchtet? Er wird ihm den Weg weisen, den er wählen soll.“ Psalm 25,12

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Art Project

Art Project

Text und Bild von Birthe am 19. August 2022

Ich habe letzte Woche unser Schlafzimmer umgestellt, weil mir der Blick auf unser Schreibtischfront zu unromantisch war. Die Arbeitsbereiche verschwanden hinter einer Regalecke und es war endlich Platz für diesen einen großen Spiegel. Dieser Spiegel hat eine Geschichte. Eine besondere Geschichte.

Kurz nach einer harten Trennung fiel ich in eine Krise. Ich fühlte mich von Gott verraten und stellte ihn und meinen Wert infrage. In dieser Zeit fragte ich mich und andere oft: „Was stimmt nicht mit mir? Wer bin ich eigentlich?“ Die häufigste Antwort, die ich auf diese Frage bekam, war: „Birthe, mit dir ist doch alles super, du bist eine tolle, hübsche Frau.“

Natürlich hatten sie damit nicht ganz Unrecht und trotzdem befriedigten diese Worte mich nicht. Und dann war da dieser eine Tag und diese zwei Herzensmenschen. Mit der einen Freundin ging ich spazieren, als der andere Freund mir endlich die Antwort gab, die ich so sehr brauchte.

„Birthe, du bist einer der tollsten Menschen in meinem Leben und ich will dich nicht missen, doch du versteckst einen Teil von dir. Du versteckst die Frau in dir, deine Weiblichkeit.“ Die Worte taten weh und gleichzeitig waren sie so wunderbar ehrlich und heilsam.

Und mein Himmelspapa? Er war da. In genau diesem Moment. Er hatte ihn geplant. Die ersehnte, schmerzhafte Antwort des einen Herzensmenschen und die Herzensfreundin, die diese Worte auffing und in Hoffnung umwandelte: „Alles klar, Birthe, das hat weh getan. Aber hey, wir finden die Frau in dir zusammen und bringen sie zum Vorschein.“

Und Gott hielt sein Wort. Zusammen mit seinen zwei Superhelfern und noch vielen weiteren wunderbaren Menschen, ließ er mich erkennen, was für ein wunderbares Kunstwerk ich bin und wie viel weibliche Schönheit er in mich hineingelegt hat. Ich fing an all diesen Wert aufzuschreiben. Nicht auf Papier, sondern auf den Rahmen des Spiegels. Und Gottes Kunstwerk ist nicht fertig. Immer wieder entdecke ich neue Facetten an mir und darf sie dazuschreiben.

Ich bin ein Kunstprojekt des größten Künstlers! Und du?

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