Ich habe letzte Woche unser Schlafzimmer umgestellt, weil mir der Blick auf unser Schreibtischfront zu unromantisch war. Die Arbeitsbereiche verschwanden hinter einer Regalecke und es war endlich Platz für diesen einen großen Spiegel. Dieser Spiegel hat eine Geschichte. Eine besondere Geschichte.
Kurz nach einer harten Trennung fiel ich in eine Krise. Ich fühlte mich von Gott verraten und stellte ihn und meinen Wert infrage. In dieser Zeit fragte ich mich und andere oft: „Was stimmt nicht mit mir? Wer bin ich eigentlich?“ Die häufigste Antwort, die ich auf diese Frage bekam, war: „Birthe, mit dir ist doch alles super, du bist eine tolle, hübsche Frau.“
Natürlich hatten sie damit nicht ganz Unrecht und trotzdem befriedigten diese Worte mich nicht. Und dann war da dieser eine Tag und diese zwei Herzensmenschen. Mit der einen Freundin ging ich spazieren, als der andere Freund mir endlich die Antwort gab, die ich so sehr brauchte.
„Birthe, du bist einer der tollsten Menschen in meinem Leben und ich will dich nicht missen, doch du versteckst einen Teil von dir. Du versteckst die Frau in dir, deine Weiblichkeit.“ Die Worte taten weh und gleichzeitig waren sie so wunderbar ehrlich und heilsam.
Und mein Himmelspapa? Er war da. In genau diesem Moment. Er hatte ihn geplant. Die ersehnte, schmerzhafte Antwort des einen Herzensmenschen und die Herzensfreundin, die diese Worte auffing und in Hoffnung umwandelte: „Alles klar, Birthe, das hat weh getan. Aber hey, wir finden die Frau in dir zusammen und bringen sie zum Vorschein.“
Und Gott hielt sein Wort. Zusammen mit seinen zwei Superhelfern und noch vielen weiteren wunderbaren Menschen, ließ er mich erkennen, was für ein wunderbares Kunstwerk ich bin und wie viel weibliche Schönheit er in mich hineingelegt hat. Ich fing an all diesen Wert aufzuschreiben. Nicht auf Papier, sondern auf den Rahmen des Spiegels. Und Gottes Kunstwerk ist nicht fertig. Immer wieder entdecke ich neue Facetten an mir und darf sie dazuschreiben.
Ich bin ein Kunstprojekt des größten Künstlers! Und du?